Heli Scale Lama SA315B für Blade MCPX
Hallo,
da ich ja neulich mit üblen Folgen von der Leiter gefallen war, hatte ich viel Zeit. So konnte ich zunächst die drei Hughes 300C Bausätze verarbeiten. Und danach? Da stieß ich gerade rechtzeitig auf das Bild von der neuesten Kreation aus dem Hause Heli Scale Quality: Eine Lama Sa 315B für die Mechanik des Blade MCPX.
Die Lieferung erfolgte ruckzuck. Da ich mit so kleinen Folienbausätzen keine Erfahrung habe, wählte ich den Service der zugeschnittenen Kabinenteile. Die Teile machen insgesamt einem guten detaillierten Eindruck.
Der erste Arbeitsschritt war der Ausbau des Heckmotors. Man kann das Kabel kappen und später wieder zusammen löten. Das liegt mir weniger. Also befolgte ich den Ratschlag in der ausführlichen Bauanleitung und legte das Kabel durch vorsichtiges Quetschen und zerspleißen des Heckrohres frei.
Später stellte sich allerdings heraus, dass diese Fummelei unnötig war, da sich das Kabel als zu kurz erwies und ohnehin ein Stück eingelötet werden musste.
Als nächstes habe ich das Landegestell und Heck nach meiner eigenen Vorstellung silber gespritzt. Auf der porösen Oberfläche des pulvergelaserten Teilen wurde das Silber zunächst völlig verschluckt und sah einfach nur hellgrau aus. Nach 5 Lagen sah es nun ein wenig aus wie silbernes Schleifpapier. Mit normaler Farbe gäbe es solche Probleme sicher nicht. Aber sei`s drum!
Dann ging es an das Zusammenkleben der Kabinenteile. Die oberen und die unteren Teile wurden jeweils möglichst genau mit Tesafilm fixiert und dann innen mit Pet-Streifen verklebt. Beim nächsten Mal würde ich unbedingt darauf achten, dass ich zunächst nur die unteren Teile verklebe und dann die oberen Teile mit Klebefilm daran ausrichte, bevor ich diese beiden Hälften dann miteinander fixiere und verklebe. So wird die Passgenauigkeit zwischen Ober- und Unterteil wesentlich besser, als wenn man die Unterteile und die Oberteile jeweils für sich zusammenklebt.
Dann begann ich, das Unterteil zu spachteln. Dabei übersah ich, dass dieses zwei Dachfenster beinhaltet, die man natürlich nicht spachteln sollte. Schnell versuchte ich, mit dem Fingernagel den Spachtel zu entfernen – Pustekuchen! Da fiel mir ein, dass ich noch irgendwo eine Polierpaste für Handyscheiben haben musste. Die habe ich dann mit der Dremel-Polierscheibe verteilt. Ergebnis: Starke Verwerfungen durch örtliche Überhitzung! Also die entstandenen Vertiefungen wieder mit Spachtel zukleistern. Inzwischen hatte ich beschlossen, die Fenster von innen schwarz zu spritzen und die zu gespachtelten Dachfenster dann eben äußerlich zu schwärzen. Und das klappte mit einem glänzenden Permanentmarker sogar überraschend gut. Inzwischen hatte ich aber dank des exzellenten Supports günstig neue Kabinenteile bekommen.
Nun war es an der Zeit, schon mal die Mechanik probeweise ins Gestell einzusetzen. Passt! Dann den Tank zunächst zusammenkleben und später soweit ausschneiden, dass die Mechanik nicht durch ihn behindert wird..
Nun folgte das Abkleben der Kabinenteile, um sie spritzen zu können. Die Unterteilungen der Fenster habe teilweise mit entsprechend zurecht geschnittenen Folienstreifen verwirklicht.
Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, die Minimagnete einzukleben, die später die Kabinenteile „verheiraten“ sollen. Was für eine elende Fummelei! Dauernd flupschen die irgend wo hin und man weiß auch nicht mehr, ob sie noch richtig herum sind oder sich mal fix gedreht haben.
Mein Tipp: Statt der rechteckigen Magnetplättchen kann man besser kleine runde Scheibenmagneten von 2mm Durchmesser verwenden. Diese lassen sich in einem Stückchen Sperrholz – in das ein 2mm-Loch gebohrt wurde – einpressen und – kleben. So ein Holzteilchen lässt sich gut mit „Plus“ und „Minus“ markieren und viel einfacher einkleben.
Die Heckverkleidungen waren einfach auszuschneiden und anzupassen. Auch die Turbine und die anderen Aggregatteile gaben keine Rätsel auf. Allerdings war die Turbine massiv und entsprechend schwer. Ich habe sie weitgehend aufgebohrt und so spürbar eine Menge Gewicht gespart.
Die Lama hat ja seitlich diese Stützstreben mit den integrierten Dämpfern. Dafür habe ich spezielle Faltenbälge angefertigt, und zwar so: Ich nahm eine dieser üblichen kleinen Schrauben, mit denen die Kunststoffgehäuse kleiner Geräte zusammen gehalten werden. Hat wohl so knapp 3mm Durchmesser. Darauf wurde am Ende ein Schrumpfschlauch geschrumpft. Wunderbar bilden sich dann die Gewindegänge im Schrumpfschlauch ab. Nach dem Erkalten dreht man die Schraube heraus ( Schrumpfschlauch vorsichtig mit einer Kombizange festhalten). Schon hat man die schönste Gummimanschette.
Nur noch auf Länge schneiden und – in diesem Falle längs schlitzen und über das Gestänge stülpen, natürlich mit dem Schlitz zur Innenseite.
Zusätzlich habe ich meiner Lama noch diese Skibretter verpasst, geschnitten aus der Alulamelle einer ausgedienten Jalousie. Noch fehlen die Decals. Damit warte ich noch etwas, bis ich die zweite Kabine fix und fertig habe. Dann erst entscheide ich, welche ich bekleben werde.
Wenn ich das Endergebnis aus nächster Nähe betrachte, springen mir natürlich die Ungenauigkeiten ins Auge. Aber die sind eben auf meine mangelnde Erfahrung und Übung beim Umgang mit so einem kleinen Folienbausatz zurückzuführen. Ein geübter Bastler bekommt das natürlich besser hin. Aber ich für mein Teil bin doch ganz glücklich damit.
Hier noch ein Flugvideo:
http://www.youtube.com/watch?v=_Es27UIiLcYGruß Jörg