Hallo,
häufig fliegt über unsere Köpfe hinweg ein EC135 vom ADAC Richtung Krankenhaus.
Folglich wollte ich ein Modell davon. Und zwar in der 450er Größe mit der simplen aber zuverlässigen Mechanik des Innovators,
denn bei diesem Heli habe ich noch nie erlebt, dass sich Schrauben gelöst hätten. Also war ich scharf auf den Rumpf von Heli Artist in weiß zum Selberlackieren.
Doof nur, dass der nirgends vorrätig ist. Deshalb habe ich mich dann für den Rumpf von Align im sehr ähnlichen ÖAMTC-Outfit entschieden.
Als er eintraf, war ich vom schönen Finish so beeindruckt, dass ich ihn so belassen habe. Der Einbau der fremden Mechanik ging ohne große Hürden vonstatten.
Ein wenig aufpolstern des Holzgestelles und neue Löcher im Rumpf - das wars. Das mitgelieferte Landegestell für den TREX450 schien mir etwas unterdimensioniert.
Aber ich hatte noch eins vom KDS450, das etwas breiter ist. Es ist hat zwar keine Rohrbogen wie das große Vorbild, aber das läßt sich optisch doch ganz gut verkraften.
Zumal das von Heli Artist erhältliche Scale-LG auch nirgends vorrätig zu sein scheint. Dann die vielen Kleinteile des ausführlichen Beschlagsatzes angeklebt.
Danach ging es dann anhand von Internetbildern an das weitere Verfeinern: Zunächst der weiße Streifen, der unterhalb des Kabinenfensters in Gelb übergeht.
Dazu habe ich ein Stück weiße Klebefolie gelb angespritzt und dann auf meiner Papierschneidemaschine zu feinen Streifen geschnitten.
Allerdings war die Notrufnummer im Wege und musste zunächst abgerubbelt werden.
Später habe ich den Notruf etwas kleiner als Decal vorbildgerecht unterhalb des Streifens angebracht. Die beiden Kabelschneider habe ich seitlich durchgebohrt
und jeweils eine Borste von einer alten Kehrmaschinenbürste hinduchgeführt, abgewinkelt und als Stützstreben am Rumpf verklebt.
Das grünweiße Wappen der Bergrettung war im Netz zu finden.
Daraus Decals zu machen, verlief zunächst insofern falsch, als ich klare Decalfolie nahm und natürlich die weiße Füllung des Wappens transparent war und somit gelb erschien.
Inzwischen habe ich das mit weißer Decalfolie hinbekommen. Dann kamen die Pads an den Kufenenden an die Reihe. Dazu verwendete ich Plastikreste.
Dann die schnabelförmigen und für ÖAMTC sehr typischen Kufenverlängerungen vorne. Aus Papier schnitt ich zunächst passende "Schuhe" zurecht.
Dann wurde das Schnittmuster auf Aluminiumlamellen einer ausgedienten Jalousie übertragen. Stabilisiert wurden sie durch kleine Holzkeile.
Kopfschmerzen bereiteten mir danach die gekröpften dreikantigen Trittleisten.
Aber dann wurde ich in der Restekiste fündig: Beschädigte Schaumblätter meines ersten Innovators warteten dort seit Jahren auf ein Weiterleben.
Die Kunststoffverstärkung an der Vorderkante ist dreikantig, stabil, leicht und sehr gut zu bearbeiten. Nach dem Zurechtfeilen habe ich sie unter Heißluft gekröpft.
Das Ergebnis gefällt mir. Beim ersten Testflug fielen mir die hellen Schnittkanten der Fensterausschnitte unangenehm auf. Die habe ich dann mit Permantmarker geschwärzt.
Sieht gleich viel besser aus!
Dann noch das LG grau gepinselt - prima! Dann kamen noch die Schienen der Schiebetüren hinzu - hergestellt aus den Speichen eines alten Regenschirmes.
Die gelben Schienen unterhalb wurden aus den Kanten eines Elektrokabelkanals gedremelt.
Was mir am Vorbild noch typisch erschien, waren sie blanken Knöpfe an den vorderen und mittleren Fenstern.
Aber woher nehmen? Selbstklebende Alufolie auf Pappe geklebt und dann mit einer simplen Lochzange ausgeknipst ergeben rundköpfige Knöpfe.
Die einigermaßen sauber anzubringen war natürlich eine ziemliche Fummelei. Die am Vordefenster hätten optisch gern noch etwas kleiner sein dürfe.
Aber insgesamt hat diese Aktion der gesamten Optik plötzlich Leben eingehaucht.
Inzwischen habe ich nach einigen Problemen auch schwarze Rotorblätter bekommen, die natürlich sehr viel besser dazu passe als die Holzies,
die noch beim Testflug drauf waren. Eigentlich müssten sie ja grau sein mit orangenen Enden, aber lackieren will ich sie nicht.
Ein paar Bedenken hatte ich wegen des Heckrotors. Es gibt zwar Fenestrons für den Rumpf,
aber die sind dann nicht passend für den Innovator und auch mit bis zu 300Euro doch zu teuer für so ein Projekt.
Meine Befürchtung war nur, dass der Heckrotor durch den Rumpf zu stark abgeschirmt würde und nicht genug Druck aufbauen könnte.
Nun, beim Gartenflug verhält er sich völlig normal. Auch war ich überrascht, wie leicht er abhebt, obwohl das Gewicht doch erheblich größer geworden ist.
Ach ja, Beleuchtung ist natürlich auch drin.
Das wie Deo vom Erstflug
http://www.youtube.com/watch?v=GCUHgPCTrGoGruß Jörg