Walkera CB180Q2 aka die fliegende Taschenlampe ...
Guangzhou / China - irgendwann um im Frühjahr 2010.
in einer vernebelten Opiumhöhle sitzen nach 3 durchzechten Nächten 5 Walkera-Mitarbeiter zusammen, die Luft ist schwer vom Rauch, die Pfeifen glühen, die Augen sind glasig und die Gedenken schweifen weit:
Walkera-Mitarbeiter Nr 1: Ich habe einen Traum ....
Walkera-Mitarbeiter Nr 2: Ich habe auch einen Traum. Einen Traum von einem freien Land mit freien Menschen, die für einen gerechten Lohn nur 38.5 Stunden die Woche arbeiten und 21 Tage Urlaub haben, mit Krankenversicherung, Rentenversicherung und kostenlosem Kabelfernsehen .....
Walkera-Mitarbeiter Nr 3: Ich habe auch einen Trau ....
Das Licht geht aus, man hört ein kurzes mechanisches Klicken .....
Guangzhou - irgendwann um im Frühjahr 2010.
in einer vernebelten Opiumhöle geht das Licht wieder an und es sitzen nach 3 durchzechten Nächten 4 Walkera-Mitarbeiter zusammen, die Luft ist schwer vom Rauch, die Pfeifen glühen, die Augen sind glasig und die Gedenken schweifen weit:
Walkera-Mitarbeiter Nr 1: Ich habe einen Traum ....
Walkera-Mitarbeiter Nr 3: Ich habe auch einen Traum. Einen Traum von einem FP-Heli, der auf unserem so erfolgreichen CB180 bassiert und der nicht mehr diese elenden Bürstenmotoren hat sondern zwei Brushlessmotoren. Und er wird einen wunderschönen Rumpf haben, passgenau montiert und herrlich lackert und er wird einfach zu fliegen sein.
Walkera-Mitarbeiter Nr 4: .. und er wird überall bunte LED-Lampen haben, damit man ihn gut sehen kann
Walkera-Mitarbeiter Nr 5: ..... und ich habe schon die passende 5in1 dafür.
Vorsichtig wickelt er aus eine seidenen Tuch ein kaum Zuckerwürfelpäckchen grosses Bausteil aus. Empfänger, 5 Servo-Abgänge und 2 zusätzliche Anschlüsse, Gyroeinstellung, Extendeinstellung getrennt für Aile/ Elev und Rudder.
Walkera-Mitarbeiter Nr 1: Ober! bringe er uns Papier und Feder und fülle er die Pfeifen nach.
... Die Nacht soll lang werden und neben dem nicht endenwollenden Knistern der Pfeifen hört man nur leises Getuschel und Kratzen der Feder auf Pergament. Irgendwann verschwindet ein Bote mit einem Stapel Pergament in Richtung der Werktore von Walkera. Unseren 4 Helden der Arbeit aber fallen die Augen zu und nach nur 100 Stunden Wochenarbeit finden sie endlich etwas Schlaf.
Der nächste Tag graut. 4 Walkeramitarbeiter verlassen die Opiumhöhle und fragen sich kurz warum an der Laterne 5 Fahrräder lehnen. Dann aber hören sie den Klang der Werkssirene und sie eilen ins Werk. Am Tor empfängt sie der Chef: Er ist wedelt mit dem Stapel Pergament und ist völlig begeistert. Voller Stolz erzählt er, dass er ohne Mühen 1000 Maschinenbaustudenten zu freiwilligen Sonderschichten überzeugen konnte und dass die 100000 CB180Q2 schon fertig verpackt im Hafen von Guangzhou stehen.
Frühjahr 2014 - heute / hier
von den 100000 CB180Q2 stehen immer noch 99990 im Hafen von Guangzhou, 10 Stück haben es zu einem deutschen Händler geschafft der nun versucht die Helis über eine Internetauktionhaus zu verkaufen.
Es erbahrmen sich wirklich ein paar Seelen und so findet auch einer den Weg zu mir:
Ich stelle vor: der Walkera CB180Q2
ein spaltfrei verschraubter Rumpf mit sauberer Lakierung
4 grosse Frontscheinwerfer mit mässiger Helligkeit,
eine rote Blink-Led im Triebwerk mit grossem Blendfaktor für die Heckschweber.
so hässlich, dass er schon fast wieder schön ist ......
und ein Fluggeräusch, dass das Gekreische des NeunAlder SoloPro 228 wie eine Symphonie erklingen lässt.
Durch den tiefgesetzten Heckrotor hängt er noch schiefer in der Luft. Das Heck schwänzel minimal bei Gasstössen, der Antrieb ist kraftvoll und der Heli hängt willig am Gas aber Rollbewegungen nach links führt er nur noch äusserst widerwillig aus
Genau 30 Schrauben später hat man Rumpf und Mechanik wieder getrennt.
Da liegen sie vor mir: der sagenumwogene Empfänger, zwei Steller mit allen passenden Kabelbrücken, ein Outrunner-BL für den Rotor, ein Inrunner-BL mit Kühlkörper für das Heck und was man halt sonst noch einem Heli der CB180-Klasse findet.
Es war der erste Heli, bei dem klar war, dass er mit einem Organspendeausweiß hier ankommt, es wird hoffentlich der letzte sein, der nicht mal einen Akku leeren durfte bevor er zerlegt wurde um sein Eingeweide zu inspizieren. Über die Optik lässt sich streiten, der Rumpf ist sauber verabeitet und mit passenden Decals versehen. Das Betriebsgeräusch ist so sehr nicht aushaltbar, dass ich nicht mal einen Vesuch unternehme ihn sein tückischen Flugverhalten zu entwöhnen.