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 MPX Funcopter - oder doch Frustcopter? 
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Helischrauber-Vollprofi

Registriert: Montag 10. Mai 2010, 21:13
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Beitrag MPX Funcopter - oder doch Frustcopter?
So, gestern bekam ich einen zum Sender programmieren und einfliegen, in der Abenddämmerung ein erster Probeflug. Heck sehr instabil, Kreisel mußte ich auf 100 % Empfindlichkeit hochstellen, damit das überhaupt einigermaßen hält. Das Heckservo scheint zu langsam zu sein, denn selbst bei 100 % im Head Lock Modus schwänzelt das Heck und wird durch Windböen weggedrückt. Im Normal-Modus des Kreisels hat es eine Bö sogar geschafft, mir den Funcopter von Seitenschweben links auf rechts zu drehen :roll:

Die Flugeigenschaften sind wie beim LMH, der Rotorkopf ist praktisch identisch. Er fliegt einfach bescheiden und dürfte für reine Anfänger nur schwer unter Kontrolle zu bekommen sein. Schweben ist damit eher ein rumeiern und verhindern, daß er irgendwo gegen klatscht. Im Rundflug geht er ganz gut, man muß nur aufpassen, Bö von vorne und er will sich aufbäumen - auch eine typische LMH-Macke.

Wenn, dann sollte man den Funcopter als Barebone kaufen, also ohne Servos und Elektronik. Die Kombination Heckservo und Kreisel überzeugt überhaupt nicht. Der Antrieb aber ist überzeugend, gibt man Gas, steigt der FC sehr flott weg. Leider dreht er dabei heftig weg, trotz 100 % Head Lock und 100 % Heckservoausschlag.

Ein weiterer Schönheitsfehler ist die Haube, die nicht 100%ig mit dem Rest des Rumpfes fluchtet. Muß nicht bei jedem FC so sein, bei diesem ist´s leider so. Man muß sie schon recht kräftig an den Rumpf drücken, damit die Halterung einrastet, nicht gut für das elastische Elapor.

Daß ich die Rotorblätter ausbalancieren mußte, habe ich nicht anders erwartet. Ist eigentlich bei jedem Heli so, außer man schraubt teure GFK oder CFK Blätter dran.

Der FC fliegt auch bei Wind, allerdings sollte man dann schon fliegen können, es kann halt passieren daß er beim Seitenschweben durch den Wind plötzlich den Piloten ansieht... auch eine Art, Nasenschweben lernen zu müssen :shock: hier sollte man besser auf bewährte Kreisel wie Futaba 401 und ein entsprechendes Heckservo setzen. Im Rundflug ist das Heck stabiler, dank der Umströmung des Rumpfes, und sieht dabei richtig schnittig aus. Nur die Farbe stört mich ein bißchen, das Elapor-Weiß mit ein paar Aufklebern wirkt irgendwie lieblos hingemurkst. Etwas Farbe würde ihm gut tun.

Im direkten Vergleich empfinde ich den FC als schwieriger zu schweben als den Eco Piccolo oder einen 450er CP-Heli. Im Rundflug nimmt er gut Fahrt auf, jedoch will er sich ab und zu aufbäumen. Läßt man ihn, dann hält er im Steigflug an, fliegt kurz rückwärts und dreht dann die Nase in Flugrichtung, muß dann abgefangen werden - und bäumt sich dabei wieder auf, sobald er etwas schneller wird.

Wer damit Heli fliegen lernt, der kann´s wirklich!

Der Besitzer dieses Funcopters ist ein Anfänger, der seinen CP-Heli einmal zu oft eingelocht hat und nun einen crashresistenten Heli wollte. Seinen 450er hat er schon einwandfrei im Griff, solange es nur um Schwebeflug geht, im Rundflug verknüppelt er sich öfter. Den Funcopter kann er kaum im Schwebeflug halten, an Rundflugversuche ist da nicht zu denken. Er ist vom Flugverhalten sehr enttäuscht. Was hilft´s, jetzt muß ich mit ihm Lehrer-Schüler fliegen und ihm das so beibringen, alleine schafft er´s auch mit dem FC nie und nimmer. Den Funcopter wird er wahrscheinlich wieder verkaufen.

Dank des Funcopter werden sicher einige Leute ihre LMH verkaufen, das sollte man bei ebay mal verfolgen. Ansonsten kann ich eher zu einem Heli wie der Honey Bee V2 als FP (fixed Pitch) oder dem Eco Piccolo V2 raten, dank geringer Masse auch recht crashresistent und sehr günstig. Verträgt halt nicht viel Wind, kann dafür aber auf engerem Raum geflogen werden.

Ich habe vom Funcopter mehr erwartet!


Sonntag 18. Juli 2010, 11:28
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CP-Kampfschweber
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Registriert: Freitag 23. Oktober 2009, 18:55
Beiträge: 364
Beitrag 
dafür, dass die Kiste so lange auf sich warten lässt und soviel kostet klingt das alles recht ernüchternd, ist aber gut gleich mal so eine "unabhängige" Meinung zu hören. Bin mal gespantn was bei rc-line so gezwitschert wird ;) Da spalten sich dann die Meinungen wieder und erst nach einem Jahr kommt man dann zu einem Schluss, der keiner ist :lol: So wars zumindest beim CB180, der wurde auch groß angekpndigt und dann war er halt doch nicht das Gelbe vom Ei, aber Walkera bringt ja immer bessere Modelle raus und jetzt gibts dann bald auch die flybarless Version vom Cb180Z (heißt aber ganz anders V120D01 oder so).

naja man könnte nach so langer Wartezeit wenigstens erwarten, dass die Kiste ausgereift ist, aber so wie sich das anhört ist die Elektronik Schrott und die Servos lahm. Aber solche dinge lassen sich wie du bereits gesagt hast, durch die Blanko-Version lösen und man muss dabei nichtmal teurer rauskommen oder?

_________________
mit freundlichen Grüßen

J-P


Sonntag 18. Juli 2010, 12:20
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Helischrauber-Vollprofi

Registriert: Montag 10. Mai 2010, 21:13
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Für den Heckrotor scheint das Servo etwas lahm zu sein, auf der Taumelscheibe funktionieren die Servos gut. Es scheint mehr am Kreisel und an einer nicht durchdachten Anlenkung zu liegen, daß der Hintern ungewollt rum kommt oder wackelig ist. Ich denke, mit einem HK-401B Kreisel oder seinen umgelabelten Varianten, für 450er Helis bewährten Servos und einem Turnigy Steller kommt man recht günstig davon. Fliegerisch ist er halt wie der LMH, nur angenehmer im Klang durch den Direktantrieb der Rotorwelle. Das Heckgetriebe hört man da schon deutlich, dank recht grober Verzahnung der Kegelräder. Dafür sind die nicht beim kleinsten Bodenkontakt kaputt wie beim CB180 :wink:

Ich sage mal so: wer einen Heli wie den Kestrel beherrscht und sich nicht an einen CP (collective Pitch) traut, wegen der umfangreichen Schäden im Crashfall, UND richtig fliegen lernen will, kann beruhigt zum Funcopter greifen. Am Heck ist aber definitiv was nachzubessern, das geht so gar nicht. Dank der guten Lageerkennung in der Luft kann man das als erfahrener Pilot sehr gut kompensieren, bei einem Anfänger könnte das übel werden. Entweder ist der Kreisel grottig, dafür spricht, daß man ihn auf 100 % Empfindlichkeit stellen kann und das Heck immer noch lose ist, oder die Anlenkung muß am Servo weiter nach außen, damit da mehr Reaktion kommt. So weit habe ich nicht nachgebastelt, der Besitzer wollte ihn so ausprobieren, wie er geliefert wird. Und sagt selbst, von RTR oder RTF ist das meilenweit entfernt mit dem Heck.


Sonntag 18. Juli 2010, 12:39
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Helischrauber-Vollprofi

Registriert: Montag 10. Mai 2010, 21:13
Beiträge: 1675
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Mein Kumpel hat dem Funcopter eine 2. Chance gegeben! Da ich nun das Lehrer-Schüler Kabel für die Kombination T8FG > FF-6 habe und er außer der T8FG ebenfalls eine 2,4 Ghz FF-6 besitzt, konnten wir loslegen.

Wir sind am Heckservo ein Loch weiter nach außen gegangen, haben den Weg senderseitig ein wenig reduziert damit nichts auf Anschlag läuft. Siehe da, dank der nun etwas schnelleren Reaktionen des Servos ist das Heck ruhiger geworden. Da das Servo nun weniger Zeit für den gleichen Weg benötigt, steuert der Kreisel besser gegen und wir mußten wegen Heckzuckungen sogar die Empfindlichkeit von 100 % auf ca. 75 % reduzieren.

Mein Kumpel hat gestern seine ersten Rundflüge mit dem FC absolviert, mit mir am Lehrer-Schüler Kabel. Nach 5 Minuten und bestimmt 10mal eingreifen meinerseits wurde das immer besser, beim nächsten Akku mußte ich nur noch 2mal in 10 Minuten eingreifen, beim 3. Akku litt ich schon unter Langeweile :lol:

Gestern haben wir mit dem Funcopter insgesamt 7 Akkus geleert, ohne eine kleine aber ärgerliche Panne wären es sogar 12 Akkus geworden.

Was ist passiert? Eigentlich nicht viel, meinem Kumpel ist der FC bei der Landung umgekippt. Er war nach 10 Minuten mit Rundflug, Seitenschweben und versuchtem Nasenschweben - ohne daß ich eingreifen mußte - so aufgeregt, daß er die Landung verbockt hat. Man sollte meinen, das macht nicht viel, der ist ja crashresistent. Solange er nach rechts kippt... diesmal hat er sich auf die linke Seite lang gemacht und da der FC mit dem Heck zuerst aufsetzte, häkselte der Heckrotor Gras. Sollte eigentlich kein Problem sein. Aber: es gab ein deutliches "KNACK", eins der Kegelräder hinten ist putt. Der starre Heckrotor hat hier seinen Nachteil gezeigt, da gehört ein Heckrotor mit schwenkbaren Blättern dran.

Einmal hab ich ihn richtig weit weg geflogen, dank eines GPS Moduls konnte mein Kumpel mir anschlöießend sagen, daß ich gut 250 Meter weit weg war mit dem Heli, ganz nett. Bin bis an meine Sichtgrenze geflogen. Einen Empfänger für Parkflyer mit eingeschränkter Reichweite sollte man dort besser nicht verbauen, das kann kritisch werden.

Was wichtig ist, die Akkus dürfen keine "Schwachmaten" sein, die Hitze staut sich dann im Rumpf und außerdem braucht der FC eine gute Spannungslage, um gut zu steigen. Turnigy 30C haben sich recht gut bewährt, die 20C werden schon zu warm in der Schaumstoffverpackung.

Im Rundflug benimmt er sich annehmbar, solange man Nick nach vorne immer ganz leicht gedrückt hält. Dann bäumt er sich nicht auf und kann ein beachtliches Tempo erreichen. Die Drehzahl muß man dann schon deutlich reduzieren, sonst steigt der Bursche enorm weg wegen der stark tragenden Rotorblätter. Wenn man dann abbremst, darf man zuerst kein Gas geben weil der Heli sonst wegsteigt, man muß sogar kurzzeitig die Drehzahl noch weiter reduzieren und dann langsam wieder Gas geben, sonst sackt der Heli durch den Auftriebsverlust stark durch. Ganz normales Verhalten beim FP (fixed Pitch).

Man sollte den Heli dringend mit einem Computersender fliegen, um die Ausschläge umschalten zu können. Auch ist es hilfreich, wenn man den Kreisel von HL auf normal schalten kann für den Rundflug. Die Gaskurve haben wir auch benutzt, wie beim CP (collective Pitch), da der FC ungefähr 60 % Gas zum schweben auf Knüppelmittelstellung braucht.

Insgesamt hat der Funcopter nun doch für "Fun" gesorgt, trotz des leichten Ärgers wegen dem kaputten Heckantrieb. Ersatzteile hat er schon bestellt, und er wird den Heli nun doch behalten. Noch 1 oder 2 Tage mit mir am Lehrersender, und er wird mit dem FC alleine Rundflüge machen können. Danach üben wir das nochmal mit dem CP-Heli, dann sollte er eine gute Basis dafür haben. Da hat es bei ihm immer blockiert, weil er mehr an die Reparaturen als an´s fliegen gedacht hat, das hat er sich mit dem FC abgewöhnen können. Ein Fluglehrer am Kabel ist natürlich auch nie verkehrt!


Samstag 24. Juli 2010, 10:41
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Züchter krimineller Mäuse
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Hallo,
interessanter Bericht. Aber wo hat er den denn bekommen? Ich kenne bisher nur die Auskunft: Liefertermin ungewiss! Mancher, der ihn vielleicht hoffnungsvoll im Herbst 09 bestellt hatte, braucht ihn nun womöglich gar nicht mehr, weil er inzwischen schon CP (collective Pitch) fliegt.
Gruß Jörg

_________________
Erst der Spaß,
dann das Vergnügen!


Samstag 24. Juli 2010, 20:55
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Helischrauber-Vollprofi

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Er war einer der ersten Vorbesteller und hat anderthalb Jahre :shock: auf den Heli gewartet.


Samstag 24. Juli 2010, 21:09
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Helischrauber-Vollprofi

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Heute sind die Ersatzteile gekommen, 3mal Heckgetriebe hat er bestellt. Na, dann hat er das gleich eingebaut und mich dabei angerufen, als ich ankam war er gerade bei einem Funktionstest. Fast windstill, er drückt mir den Sender in die Pfoten "mach mal". Na gut, und dabei gleich auf ein paar Dinge geachtet. Heck funktioniert nun besser, wegen der Anlenkung am Servo 1 Loch weiter außen. Also ab in den Rundflug und dabei ein bißchen "gespielt". Paar Manöver geflogen, den FC auch mal absichtlich aus einer Kurve nach innen rutschen lassen und abzufangen versucht. Ging beinahe in die Büx, da die Motorleistung einfach zu gering ist! Mit den Kufen vielleicht noch 5 - 10 cm über dem Gras hatte ich das Durchsacken beendet.

Schwebetest, einfach stabilisiert, bißchen geschwebt, geht gut, und dann Vollgas. Die ersten 2 - 3 Meter steigt er aus dem Bodeneffekt recht gut, ab da wird der Steigflug lahmer. Mit leerer werdendem Akku, also nach ca. 5 Minuten, mag die Kiste gar nicht mehr steigen. Also den 3000 mAh Lipo raus und einen leichten 2200er rein. Damit ging es besser, allerdings war hier nach 6 Minuten der Heli schon lahm geworden und es ging nur noch schweben nahe dem Bodeneffekt, nicht höher als Brusthöhe. Dort auch nur mit Vollgas. Der Lipo-Saver hat dann nach 8 Minuten das Ende eingeläutet, weil alle 3 Zellen sich den eingestellten 3,4 Volt näherten.

Anschließend wurde der FC vom Rumpf befreit, und da geht dann die Luzy schon besser ab. Steigflüge, die diese Bezeichnung verdienen, eine deutlich längere Flugzeit und sogar Abfangmanöver klappen so ganz gut. Trotzdem immer noch ein bißchen an der Grenze, aber gut fliegbar.

Nächster Test, permanenter Rundflug bis zum Lipo-Saver, wieder mit Rumpf. 3000 mAh Lipo. Immer schön flott vorwärts, ohne Pause, bis nach sagenhaften 14 Minuten der Lipo-Saver anspricht. Also aus dem Vorwärtsflug heraus angeflogen, langsam ein wenig Gas raus, Nick auf neutral, der FC nimmt die Nase hoch, etwas aussteuern, kurzes schweben in 40 - 50 cm Höhe, langsam wieder Gas rein bis fast Vollgas - und der FC plumpst wie eine überreife Birne zu Boden! Die Leistung reichte absolut ncht mehr, den Rotor auf eine sichere Schwebedrehzahl zu bringen, da kam nicht mehr viel. Enttäuschend. Da muß am Motor noch nachgebessert werden, oder man fliegt mit einem 4S LI-FE Pack mit 3300 mAh. Das sind A123 Zellen oder Nachbauten davon, die man ziemlich hart rannehmen kann und die dabei sehr robust sind. Leider mit über 10 € pro Zelle auch recht teuer. Bei 3,3 Volt Nennspanunng gegenüber den 3,7 Volt von Lipos sollte da etwas mehr Leistung verfügbar sein.

Aber da kommen wir in einen Bereich, wo wir uns vom Anfängerheli weg bewegen :roll: der Funcopter sollte serienmäßig genug Leistung abrufbar haben, um auch gegen Akkuende noch sauber landen zu können. Das ist leider nicht der Fall. Zwar hat der Plumps keinen Schaden verursacht außer einem kleinen Schreck, aber das muß so nicht sein.

Allerdings gibt es auch Gutes zu berichten. Mein Kumpel hat mit dem FC mehrere Akkuladungen Rundflug hinter sich gebracht, und danach mit seinem 450er mit mir am Kabel - ich brauchte nur ganz selten eingreifen! Also hat der Funcopter doch einen gewissen Lerneffekt gebracht, auch wenn er leistungsmäßig eher eine "Gurke" ist. Auf die versprochenen Blatthalter mit verschiedenen Anstellwinkel werden wir wohl lange warten müssen, vielleicht wird es die auch gar nicht geben. Schade, damit hätte man in Verbindung mit einem 4S Lipo oder LI-FE richtig was machen können.


Dienstag 27. Juli 2010, 22:04
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Darfnix
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Hallo,

schade da wartet man auf einen Heli sehr sehr lange und dann
entpuppt sich das es nicht der versprochene Überheli ist.
Mittlerweile habe ich ja alternative Helis und werde mir
wohl keinen Funcopter mehr kaufen.

_________________
Gruß
Jürgen


Mittwoch 28. Juli 2010, 06:44
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@Jk003

sehe ich auch so . Habe Familie mit dem FunCopter in den Ohren gelegen , aber bei der Preis/Leistung werde ich wohl nicht zulangen .


Mittwoch 28. Juli 2010, 14:34
Helischrauber-Vollprofi

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Ich bin auch enttäuscht, flottes wegsteigen gibt es nur aus dem Bodeneffekt, sozusagen mit Starthilfe. Ruhiges schweben ist möglich, wenn man ihn sauber eingestellt hat und das System ohne Vibrationen läuft. Rotorblätter und Heckrotorblätter sind bei diesem Exemplar unwuchtig gewesen und da mußte ich mit klarem Klebeband ran, das man nur bei genauem hinschauen sieht.

Das Baby ist für seine Größe recht schwer, hat aber nicht die dafür erforderlichen Leistungsreserven.

Fliegen out of the Box nach Einbau eines Empfängers kann man knicken, da kommt erstmal eine kleine Einstellorgie. Hier dürften die meisten Anfänger ohne Hilfe Probleme bekommen.

Fliegerisch, naja, wenn da nur mehr Leistung wäre... der von meinem Kumpel fliegt inzwischen recht anständig, aber die Angst vor einem heftigen durchsacken fliegt jetzt immer mit.

Ok, er ist schon verdammt robust, Einschläge vorwärts jucken ihn bis auf etwas eingedelltes Elapor meist gar nicht weiter. Wo andere Helis zerstört wären, faltet man den FC auseinander und fliegt weiter - außer es hat den Heckantrieb erwischt. Dazu muß man aber mit dem Heck aufschlagen, solange der Rotor noch dreht. Ein Überschlag über´s Heck übersteht er, wenn der Rotor sich nicht mehr dreht.

Das etwas eierige Flugverhalten ist typisch für FP (fixed Pitch)´s dieser Bauart, aber wer damit fliegen lernt, kann danach mit etwas Umgewöhnung auch CP (collective Pitch)´s fliegen. Dieser Heli ist ein Trainer alter Schule, den muß man bändigen, von alleine schwebt und fliegt der nicht stabil. Wer sich da durchbeißt, der kann´s nachher wirklich oder erzielt in kurzer Zeit gute Fortschritte. Der Leistungsmangel zwingt zum überlegten fliegen, was ich persönlich gut finde.

So gesehen, ist der FC gar nicht schlecht. Wer sich den FC antun möchte, erhält auf jeden Fall ein robustes Trainingsgerät, das mit wenig basteln und etwas mehr einstellen ganz passabel fliegt. Ein CP (collective Pitch) fliegt auch nur dann gut, wenn man ihn mit guten Rotorblättern und entsprechenden Komponenten bestückt, geht aber viel schneller durch und ist kein bißchen Crashresistent.

Ich wiederhole es gerne nochmal: wer den Funcopter bändigt und damit sauber fliegen kann, der kann beruhigt zum CP (collective Pitch) greifen! Denn er wird damit auf Anhieb einigermaßen sicher fliegen können.

Bleibt nur noch der Preis als KO-Kriterium. Ok, er ist teuer, dafür geht bis auf ab und zu die Kegelräder kaum was kaputt. Das macht ihn auf Dauer wieder preiswert und wirtschaftlich, denn die Ersatzteilkosten sind so recht gering im Vergleich zum CP (collective Pitch).


Mittwoch 28. Juli 2010, 17:24
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Helischrauber-Vollprofi

Registriert: Montag 10. Mai 2010, 21:13
Beiträge: 1675
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Wir haben nochmal gebastelt, mein Kumpel hat in einer Schublade noch einen 30 A YGE Regler liegen gehabt. Ich also meine Progcard geschnappt und schnell hin da. Eingebaut, programmiert, es dämmert schon... egal, kurzer Testflug. Aber hoppla, was ist das? Der FC springt in die Höhe wie vorher noch nie? Es sieht so aus, als würde der MPX Steller im Funcopter die Leistung nicht richtig durchschalten, Gasweg einlernen scheint der auch nicht zu kennen, seltsam. Jedenfalls hat der FC nun mit dem YGE etwas mehr Leistung, und nun schafft er auch längere Schwebeflüge, immerhin 11 Minuten mit dem 3000 mAh Lipo. Ohne daß der Heli wegen akutem Leistungsmangel fast von alleine landete. Optimal ist es so zwar auch noch nicht, aber schon besser. Auffallend ist, daß der YGE kein bißchen warm wird, wo der MPX Steller schon ganz nett vor sich hin gebrütet hat.

Also da hab ich doof aus der Wäsche geschaut. Der FC braucht also einen absolut sauber durchschalteten Steller, um sauber steigen zu können. Immerhin, nach 10 Minuten konnte ich den Heli noch gut 5 Meter hoch steigen lassen, mehr ging wegen einsetzender Abenddämmerung nicht. Aufgefallen ist mir dabei noch, daß das Heck ruhiger war, als ob das ganze System sauberer läuft. Das bestätigt meine nicht ausgesprochene Vermutung, daß der Heli unter leichten Drehzahlschwankungen litt.

Also, Version ohne Elektronik kaufen und selbst ausrüsten heißt die Devise! Regler mindestens ein 40 A Roxxy im Stellermodus oder halt ein YGE 30 oder 40 A, wichtig ist ein BEC daß getaktet ist und mindestens 2 A Dauer hat.


Mittwoch 28. Juli 2010, 22:56
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Helischrauber-Vollprofi

Registriert: Montag 10. Mai 2010, 21:13
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Weniger ist manchmal mehr :twisted:

Bisher haben wir im Funcopter Lipos mit mindestens 20C eingesetzt, in der Hoffnung auf gute Spannungslage. Nun, ein Datenlogger brachte die Ernüchterung, die Spannung bricht schon beim ersten Gas geben deutlich ein und pendelt im Flug um die 3,7 Volt herum. Spaßeshalber haben wir einen ca. 70 Zyklen alten Multiplex Lipo aus einem Acromaster Antriebsset eingebaut - und vor Schreck fast den Heli eingelocht :shock:

Auf einmal war da richtig Leistung vorhanden, schweben knapp unter Halbgas, Steigflüge, die fast an CP-Helöis erinnern, dazu ein stabiles Heck. Scheinbar haben Multiplex Lipos bei so geringen Belastungen eine deutlich höhere Spannungslage als andere. Der Datenlogger brachte es dann an´s Licht, die Spannung des Lipos sackte erst nach3 Minuten unter 4 Volt ab und blieb da aber nahe dran, nach 10 Minuten immer noch 3,8 Volt. Flugs wurden heute 2 zum Funcopter empfohlene Lipos von MPX geordert, mein Kumpel will´s jetzt wissen. Mit etwas Glück sind die neuen Lipos morgen schon da und dann wird geflogen - sofern das Wetter auch nur einigermaßen mitspielt.


Montag 2. August 2010, 18:27
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Darfnix
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Hallo,

hat das Lipo dann weniger C ?

_________________
Gruß
Jürgen


Dienstag 3. August 2010, 06:33
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Helischrauber-Vollprofi

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Der für den Funcopter empfohlene Lipo hat nur 12C! Bei einem Stromfluß zwischen 10 und 15 Ampere wird der Lipo mit maximal 5C belastet. Der Lipo vom Acromaster hat auch nur 18C Dauer angegeben, hat aber bei der Last im Funcopter eine super Spannungslage. Das war sehr überraschend für uns, daß unsere Lipos mit extrom hohen C-Raten eine geringere Spannungslage aufweisen. Ob Kokam oder Turnigy, ob 20C oder 35C, die halten bei hohen Belastungen ihre Spannungslage recht gut, aber bei geringer Last brechen sie fast genau so weit ein wie bei Hochstrombelastung mit 20C oder 30C. Auch werden die Turnigy 20C bei Entladungen über einen Zeitraum von 15 Minuten deutlich wärmer, als wenn man sie 10 Minuten lang mit höherem Strom benutzt. Dabei wurde in beiden Fällen eine Kapazität von ca. 1600 mAh entnommen.

Die beiden bestellten Lipos haben übrigens bei Multiplex die Nummer 157236 und sind mit einem Listenpreis von knapp 70 € scheinbar ganz schön teuer. Online habe ich den Lipo für 59 € gesichtet. Wenn die aber entsprechend lange halten und die Spannungslage auf Dauer auch so gut bleibt, sind die das Geld natürlich wert. Und der Funcopter sollte damit astrein funktionieren. Heute Nachmittag weiß ich mehr, mein Kumpel hat schon angerufen daß der Postmann die beiden Lipos gebracht hat. Knapp 120 € haben die beiden Lipos ihn gekostet, jetzt werden die geladen und dann meldet er sich. Schauen wir mal, neue Lipos bringen ja nicht die volle Leistung, erst nach 5 - 10 Zyklen sind die voll da. Auf jeden Fall wird heute wieder Funcopter gescheucht :twisted:


Dienstag 3. August 2010, 08:51
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Helischrauber-Vollprofi

Registriert: Montag 10. Mai 2010, 21:13
Beiträge: 1675
Beitrag Doch Funcopter!
Komme gerade vom Funcopter scheuchen, und diesmal hat das richtig Laune gemacht :D zwar kein Leistungsüberschuß wie beim CP-Heli, aber genug zum fliegen und schweben auch noch nach 12 Minuten. Dann sind wir sicherheitshalber gelandet, da neue Lipos noch nicht die volle Kapazität haben, die kommt erst nach und nach. Die Multiplex Lipos wurden nur handwarm, die Leistung ist dem FP-Prinzig angemessen, man kann den durchsackenden Heli jetzt auch mal in 3 Metern Höhe mit Vollgas abfangen ohne daß er bis zum Boden durchsackt.

Der Funcopter braucht also Lipos mit sehr guter Spannungslage bei geringen Strömen, die 3,6 Volt bei 30C interessieren ihn nicht - er braucht um die 3,7 - 4,0 Volt bei 5C! Die Multiplex Lipos bringen genau das und funktionieren somit in diesem Heli perfekt. Und da Multiplex mit den eigenen Lipos getestet hat, haben die alles richtig gemacht, der FC fliegt damit so wie auf den Werbevideos zu sehen. Man kann MPX auch nicht vorwerfen, daß sie mit anderen Lipos hätten testen sollen - die verkaufen ihr Zeugs und damit muß es funktionieren. Das tut es auch, und zwar ziemlich gut.

Fliegerisch gibt der Funcopter nun mehr her, das Heck steht zwar nicht wie angenagelt, sondern wackelt FP-typisch immer etwas. Aber es bricht nicht aus, solange man es fliegerisch nicht total übertreibt, auch Head Lock funktioniert nun besser. Rundflüge gehen jetzt sauber, und abbremsen und anschweben zur Landung sind nun ohne durchsacken möglich und recht einfach zu fliegen. Mit eingearbeiteten MPX 3000 mAh Lipos sollten Flugzeiten von 15 Minuten realistisch sein, ohne den Lipo zu sehr zu entladen. Bei rasanter Flugweise oder nur schweben sind 10 - 12 Minuten immer drin.

Die Servos sind bisher unauffällig, der Gyroscope tut sein Bestes, nur der Steller wird etwas sehr warm. Dort sollte ein Roxxy oder YGE anstelle des einbgebauten Platz nehmen.

Der Funcopter trägt seinen Namen also doch zu Recht :D


Dienstag 3. August 2010, 20:18
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