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 CP-Helis sicher beherrschen - Setup, Basics, Flughilfen 
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Helischrauber-Vollprofi

Registriert: Montag 10. Mai 2010, 21:13
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Beitrag CP-Helis sicher beherrschen - Setup, Basics, Flughilfen
Das hier soll eine Art "Quasselthread" für alle Piloten werden, die mit ihrem CP (collective Pitch) nach Möglichkeiten suchen, fliegerische Fortschritte zu erzielen. Irgendwo hakt es ja immer mal, plötzlich setzt Nervosität ein, die Hände werden feucht... ob beim Rundflugversuch, Nasenschweben, Pirouetten oder dem Heckkampfschweben. Um Kunstflug soll es hier nicht gehen, sondern um die Basisdinge wie minutenlanges schweben auf einer Stelle, dabei Höhe halten, wie man dafür die Einstellung des Helis verbessern kann. Dinge wie das sichere drehen um die Hochachse, ohne daß der Heli durch den veränderten Schub des Heckrotors Reißaus nimmt. Um senkrechtes abheben und sanftes, vorbildnahes landen.

Fangen wir mal mit der Einstellung des Helis an. Oft lese ich in Foren, daß man auf Knüppelmitte 0 Grad Pitch einstellen MUSS. Das ist absoluter Dummfug, nur ein 3D-Pilot braucht diese Einstellung. Für den Anfang, Rundflug, Scale und leichten Kunstflug wie hochgezogenene Kurven und Turns genügen Pitchwerte von -3 bis maximal + 10 Grad. Je größer der gesamte Pitchbereich ist, desto nervöser reagiert der Heli auch darauf. Bei einer 3D-Einstellung von -12 bis +12 Grad hat man insgesamt 24 Grad Pitch als Verstellweg, bei -3 bis + 10 sind das nur 13 Grad, also gut die Hälfte. Was davon sanfter ist, kann sich Jeder vorstellen :wink:

Oft sind die Ausschläge der Taumelscheibe auf Nick und Roll zu groß, besonders bei RTF-Modellen, auch mit Computersendern. Hier kann man senderseitig im Taumelscheibenmischer die Werte reduzieren. Meist sind dort 60 % vorgegeben, das kann man oft auf ca. 40 % reduzieren. Der Erfolg dieser Maßnahme ist ein Heli, der auf der Taumelscheibe nicht nervös ist, sondern ruhig, aber dennoch zügig reagiert. Man kann hier ruhig so viel einstellen, daß man den Heli gerade noch sicher steuern kann, den Rest kann man per Dual-Rate reduzieren. Der Vorteil des Dual-Rate ist, daß man per Schalter 2 oder sogar 3 verschiedene Einstellungen abrufen kann. Eine für wenig Wind, eine für leichten Wind und eine für viel Wind.

Drehzahl - oft wird der Drehzahl regelrecht das Wort geredet, immer schön hoch damit, damit der Heli stabiler schwebt. Tut er auch, solange man nicht steuert. Tut man dies, reagiert der Heli dank hoher Drehzahl sehr direkt und agressiv. Außerdem kann das Laufgeräusch auch Nervosität oder sogar Angst einflößen. Also runter mit der Drehzahl für den Anfang, der Heli reagiert dann sanfter. Mit symetrischen Blättern benötigt ein Standard 450er ca. 2000 - 2200 Umdrehungen, um gutmütig fliegbar zu sein. Die Belastung für den Rotorkopf ist hierbei erheblich geringer als bei den oft genannten Drehzahlen zwischen 2700 und 3300 Umdrehungen.

An diesen Punkten merkt man schon, die meisten RTF-Sender sind mehr oder weniger Notlösungen, da kann man wenig einstellen. Trotzdem kann man auch damit genug einstellen, um den Heli einigermaßen zahm zu bekommen. Wenn man merkt, das macht Spaß, ist eine Computeranlage schon fast Pflicht. Hier gibt es preiswerte, aber eingeschränkte Einsteigeranlagen, robbe FF-6, Graupner MX-12 und Spektrum DX-6 gehören in diese Rubrik. Damit kann man schon alle Dinge gut einstellen, jedoch ist die Anzahl der Modellspeicher begrenzt und ncht ausbaufähig, auch fehlt oft ein Timer und die Programmierung ist umständlich. Die DX-6 hat einen Timer, die FF-6 ist am einfachsten zu programmieren bei diesen Einsteigeranlagen. Als Ersatz für den Timer bieten sich kleine Stopuhren mit akustischem Signal an, die man sich am Sender montiert. Im Autozubehör gibt es manchmal sogenannte "Cockpit-Timer", die mittels Klebepad an´s Armaturenbrett geklebt werden. Diese können eine Zeit runterzählen und dann Alarm geben.

Bei der Graupner MX-12 in 35 oder 40 Mhz ist oft ein R-700 oder R-16 Scan Empfänger dabei. Den kann man getrost gleich wieder auf ebay verticken, da er leider nicht sehr zuverlässig und störsicher ist. Ein Jeti Rex oder robbe Empfänger wie der R-168DP oder R-147F sind hier gute und sehr zuverlässige Alternativen.

Etwas größere Computeranlagen wie die robbe T8FG und Spektrum DX-7 bieten eine Fülle von Möglichkeiten zum einstellen, ohne daß es dadurch unübersichtlich wird. Man muß sich einfach nur Punkt für Punkt durch die Menüs wuseln, das Meiste davon erklärt sich fast von selbst. Für den Rest gibt es entweder das Handbuch oder dieses Forum. So kann man sich den Heli für sich optimal einstellen.

Übrigens: Telemetrie benötigt man nicht, denn man hat beim fliegen andere Dinge zu tun als auf ein Display zu schielen, während der Heli das nächste Hindernis anspringt :roll:

Wenn Jemand gerne einen CP-Heli fliegen möchte, aber immer wieder Probleme mit dem wegkippen des Helis bekommt und deswegen einbombt - es ist keine Schande, sich einen Heli Command zu kaufen und damit zu fliegen! Die Lagestabilisierung hilft ungemein beim schweben lernen, gerade bei etwas schwierigeren Dingen wie Seitenschweben und Nasenschweben kann so eine "Gehhilfe" die Anfänge enorm erleichtern. Der Vorteil ist hierbei, man kann die Stabilisierung praktisch stufenlos vom Sender aus beeinflussen. Man kann die Stabilisierung somit auch ganz ausschalten, wobei es durchaus einige Tricks gibt, um den Heli durch den HC schneller wieder stabilisieren zu lassen. Eine Fernsteuerung mit mindestens 7 Kanälen ist hierbei schon fast Pflicht. Doch dazu gibt es bei Bedarf einen eigenen Thread :wink:

Ihr könnt hier Fragen stellen, Erfahrungen weitergeben wie ihr was gelernt habt, wie ihr euren Heli abgestimmt habt und welche Flugmanöver ihr gerade übt.

Übrigens: crashen gehört nicht zwangsläufig dazu, wenn man fliegen lernt. Es KANN passieren, sollte aber niemals die Regel sein, sondern immer die Ausnahme.


Zuletzt geändert von Gast am Dienstag 11. Januar 2011, 00:46, insgesamt 2-mal geändert.



Donnerstag 29. Juli 2010, 10:50
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Ich habe mir eine einfache Testhilfe gebaut, mit der ich Blattspurlauf, Pitchwirkung, Reaktionen der Servos usw. gefahrlos beobachten kann.
Sie besteht aus zwei ca. 30 cm langen Holzbrettern von etwa 16mm Dicke. Quer darauf habe ich jeweils ein dünneres Stück Querbrett so geschraubt, dass es deutlich zu einer Seite übersteht. Diese beiden Gebilde kann ich mit zwei Zwingen so auf einer Klappbaren Werkbank festklemmen, dass sie die Kufen des Helis umschließen, aber ihnen genug Freiheit lassen, dass der Heli sich zwar nach oben, vorne, hinten und auch ein wenig seitlich bewegen kann, ohne dabei umzukippen.

Gruß Jörg

_________________
Erst der Spaß,
dann das Vergnügen!


Zuletzt geändert von Carson auf dem Dach am Donnerstag 10. Oktober 2013, 19:42, insgesamt 1-mal geändert.



Donnerstag 29. Juli 2010, 21:27
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Helischrauber-Vollprofi

Registriert: Montag 10. Mai 2010, 21:13
Beiträge: 1675
Beitrag Ein paar Tips
Jetzt noch ein paar kleine, aber wichtige Ratschläge, die ihr beachten könnt, aber nicht müßt. Denn: ein "MUSS" sollte es nie geben!

Wenn ihr als Anfänger auf einem Modellflugplatz fliegt oder dort, wo sich Leute tummeln, dann gibt es oft dumme Sprüche zu hören. "Du kannst es wohl nicht besser", "wann fliegst du endlich mal *richtig*", "du traust dich aber auch gar nichts". Das sind eben nur dumme Sprüche, die man am besten ignoriert - und die Sprücheklopfer ebenso :wink:

Ein paar einfache Merkregeln:

- es ist DEIN Heli
- es ist DEIN Flug
- es ist DEIN Erfolg
- es ist DEIN Absturz

Die Sprücheklopfer und Dummschwätzer hält Niemand davon ab, sich selbst einen Heli zu kaufen und es euch vorzumachen, wie das geht :wink: nur werdet ihr das kaum je erleben. Denn meist können diese Leute nichtmal einen Koax fliegen.

Es gibt mehrere Arten von Heli-Piloten, schaut euch an, wie die fliegen. Da gibt es junge 3D-Bolzer, die mit viel Pitch und Getöse abheben, keine Sekunde fliegt der Heli ruhig, und die Landung, naja ich sag dazu mal "hinrotzen", das trifft es meist. Die kennen jede Flugfigur des 3D-Masters Programm auswendig, können aber keine Minute ruhig fliegen oder gar langsam. Das sind die Piloten, die kaum schweben gelernt haben, stattdessen gleich mit dem Rumturnen begonnen haben. Als Anfänger schaut man am besten zu, daß man nie fliegt, wenn so ein Pilot grad seine Figuren übt. Denn auf einen anderen Heli kann er dabei nicht achten, und wenn ihm die Mühle ausbüxt, tut sie das garantiert in die denkbar schlechteste Richtung, meist genau auf euren ruhig schwebenden Heli zu. Die Panik ist dann perfekt!

Dann gibt es die ruhigen Piloten, die langsam abheben, ruhige Flüge zeigen, manchmal ganz langsam, dann wieder schnell, aber nie hektisch. Die Landungen wirken oft so, daß man denkt "so sieht das aus, wenn ein echter Heli landet". Das sind Piloten, die ihren Heli in fast jeder Situation 100%ig im Griff haben, sich ab und zu auch mal leicht versteuern, das dann aber so aussehen lassen können als wäre das gewollt gewesen. Diesen Piloten könnt ihr enorm viel abschauen, sprecht sie ruhig an, schaut ihnen beim fliegen auf die Finger, wie sie steuern. Meistens haben sie einen sanft abgestimmten Heli, der nicht nervös reagiert, sondern auf Ruhe ausgelegt ist. Oft kann man mit solchen Piloten auch ein Lehrer-Schüler fliegen verabreden, sie helfen meist auch gerne beim einstellen und einfliegen. Hat man solch einen Heliflieger in seiner Nähe, darf man sich einen Glückspilz nennen! Bei so einem Piloten kann man sich viel abgucken und lernen.

Und dann gibt es die Piloten, die meistens richtig schnell fliegen, nicht permanent den Heli rumreißend, sondern rund und gleichmäßig. Meistens fliegen die ein ähnliches Setup wie der 3D-Bolzer, können damit aber dank viel Übung auch gefühlvoll und ruhig fliegen. Als fortgeschrittener Pilot mit Kunstflug-Ambitionen seit ihr bei solchen Piloten bestens aufgehoben, als Heckkampfschweber und beginnender Rundflieger kann er euch aber nicht so sehr helfen, da er eine sehr scharfe Einstellung fliegt. Trotzdem kann er nützliche Tips geben, hierbei heißt es aber, den eigenen Verstand einschalten! Denn ihr müßt das, was er sagt, auf euren Heli umsetzen, und der ist gänzlich anders eingestellt.

Euer Lerntempo bestimmt ihr alleine, laßt euch niemals nie nicht hetzen oder zu etwas verleiten. Denn ihr habt den daraus resultierenden Absturz, ihr habt die Reparaturkosten, ihr könnt mehrere Tage oder Wochen deswegen nicht fliegen. Ihr müßt weder euch noch anderen Leuten etwas beweisen! Niemand kennt euch so gut wie ihr selbst, deswegen zählt nur das, was ihr tun wollt oder könnt. Macht ruhig langsam, ob ihr in wenigen Monaten zum perfekten Rundflug voranschreitet oder in einigen Jahren, geht Niemand außer euch etwas an! Setzt euch auch nie selbst unter Druck "das und jenes MUSS ich jetzt fliegen", das geht oft voll daneben und ihr fliegt die beliebte - besonders bei Händlern - Kunstflugfigur "ZückdieGeldbörse".

Eine ganz eigene Gattung von Heli-Piloten sind die sogenannten Fanboys. Die meinen, nur ein Heli "ihrer" Marke sei gut genug zum fliegen, alles andere sei nur Mist und damit könne man nix vernünftig lernen. Einen Belt CP (collective Pitch) bekommen sie meist nicht in den Griff, weil sie mit der etwas schwammigen Steuerung nicht zurecht kommen. Also taugt der Heli absolut nix, der gehört in dien Müll und ihr "müßt" euch den Heli kaufen, den sie selbst fliegen. Nur so werdet ihr glücklich.

Ignorieren!

Jeder Heli hat seine Stärken und Schwächen. Man kann die Stärken nutzen und an den Schwächen arbeiten. Oder man lernt, die Schwächen seines Helis fliegerisch zu kompensieren. Letzteres kann euch zu einem richtig guten Piloten machen! Wer gelernt hat, die Schwächen eines nicht so präzisen Helis fliegerisch zu kompensieren, der kann jeden anderen Heli auch fliegen.

Was ist von Tuning, oder wie wir hier sagen, "Jehova" zu halten?

Wenig. Alu verbiegt und man sucht sich einen Wolf, wo der Fehler sitzt. Kunststoff bricht oder zeigt Verbiegungen durch weißliche Verfärbungen an. Außerdem fliegen die Helis mit Alu und Carbon oft kaum besser als mit Kunststoff. Für den Anfang seid ihr mit dem preiswerten "Plastikbomber" am besten bedient, denn meist ist der auch preiswert repariert, wenn es mal gekracht hat. Manchmal lohnen sich Rotorblätter anderer Hersteller. Bei einem Heli mit Alu-Chassis macht es Sinn, den Plastik-Motorträger gegen einen aus Alu zu ersetzen. Das leitet die Motorwärme dann optimal ab. Erst wenn ihr Seitenschweben, Nasenschweben, Rundflug und Pirouetten sicher im Griff habt und euch in Richtung Kunstflug weiter entwickjeln wollt, lohnt sich gutes und damit teureres Material wirklich. Dann wird es sogar sinnvoll, den Heli entweder zu tunen oder einen neuen, hochwertigen mit hochwertigen Komponenten anzuschaffen. Aber das ist hier nicht das Thema :wink: wir bleiben getrost beim Plastik und lernen auch damit fliegen.

Lernt so, wie ihr es könnt, immer schön vorsichtig, achtet auf euer Gefühl dabei. Zwingt euch zu nichts, aber bleibt auch nicht auf der Stelle stehen, bis ihr das könnt, was ihr können wollt. Wenn ihr keinen Kunstflug wollt, sondern Scale fliegen wollt, dann braucht ihr nicht lernen, wie man einen Looping oder eine Rolle fliegt. Sondern ihr lernt, wie man ganz langsam abhebt, erst die eine Kufe, dann die andere, dabei schön auf der Stelle bleiben. Senkrecht wenige Zentimeter hoch, dann langsam vorwärts hovern bis auf Startposition, dort kurz schweben, dann langsam Pitch geben und den Heli sanft vorwärts drücken. Das klingt jetzt einfach, ist aber teilweise ganz schön schwierig. Eine saubere Landung mit vorheriger Platzrunde, sanften Sinkflug, kurzem ausschweben dicht über dem Boden und ganz langsamen absetzen ist noch schwieriger, besonders mit unseren kleinen 450er oder kleineren Mühlen. Aber - man kann das lernen :D man kann aber auch ganz locker einfach so spazieren fliegen, ohne Zwang, dafür umso mehr Spaß :lol:

Was auch immer ihr tut - es ist eure Entscheidung :wink:


Zuletzt geändert von Gast am Dienstag 11. Januar 2011, 00:46, insgesamt 3-mal geändert.



Donnerstag 29. Juli 2010, 22:39
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Helischrauber-Vollprofi

Registriert: Montag 10. Mai 2010, 21:13
Beiträge: 1675
Beitrag 
Carson auf dem Dach hat geschrieben:
Ich habe mir eine einfache Testhilfe gebaut, mit der ich Blattspurlauf, Pitchwirkung, Reaktionen der Servos usw. gefahrlos beobachten kann.
Sie besteht aus zwei ca. 30 cm langen Holzbrettern von etwa 16mm Dicke. Quer darauf habe ich jeweils ein dünneres Stück Querbrett so geschraubt, dass es deutlich zu einer Seite übersteht. Diese beiden Gebilde kann ich mit zwei Zwingen so auf einer Klappbaren Werkbank festklemmen, dass sie die Kufen des Helis umschließen, aber ihnen genug Freiheit lassen, dass der Heli sich zwar nach oben, vorne, hinten und auch ein wenig seitlich bewegen kann, ohne dabei umzukippen.


Hast du dabei noch nie Resonanzschwingungen erlebt? Das kann mit so einer Vorrichtung passieren, muß aber nicht. Wenn´s passiert und der Heli sich plötzlich durch Bodenresonanzen schüttelt wie ein nasser Hund, dann zerlegt er sich sehr schnell. Um das zu vermeiden, könnte man die Kufen des Helis dick mit Schaumstoff polstern. Damit wäre das Risiko von Resonanzschwingungen minimiert.

Optimal ist natürlich eine Kontrolle im freien Schwebeflug, nur - das muß man erstmal können, vor allem mit noch nicht sauber eingestellten Heli. Fast unmöglich für einen Anfänger! Somit ist diese Idee von unserem Jörg sehr gut und sogar noch ausbaufähig.

Super Idee, Jörg :D


Donnerstag 29. Juli 2010, 22:46
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Darfnix
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Hallo,

erst einmal ein gute Idee mal so einen Bericht hier einzubringen.
Ich werde diesen mal als Wichtig nach oben bringen.
Ehrlich gesagt sind noch ein paar böhmische Dörfer dabei,
habe aber zur Zeit Stress und kann nur den Text überfliegen.

Zur Montage und Testen nehme ich eigentlich ein Stativ, in den
Kestrell Bericht habe ich das schon mal gezeigt.
Die Vorrichtung von Carlson finde ich gut und eine Erweiterung
für mein Montageständer.
Bei den Montageständer hat man den Vorteil das kein Bodeneffekt
da ist.
Vollgas gebe ich nicht wenn der Heli auf den Ständer steht.
Was mein größtes Problem beim CP (collective Pitch) ist die schnelle Reaktion
auf Knüppelbewegungen, gerade als KOAX Umsteiger finde ich
das schwer.

_________________
Gruß
Jürgen


Freitag 30. Juli 2010, 18:34
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Helischrauber-Vollprofi

Registriert: Montag 10. Mai 2010, 21:13
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Beitrag 
Jk003 hat geschrieben:
Was mein größtes Problem beim CP (collective Pitch) ist die schnelle Reaktion
auf Knüppelbewegungen, gerade als KOAX Umsteiger finde ich
das schwer.


Das liegt wahrscheinlich daran, daß du einen RTF-Sender benutzt. Davon ausgehend, kann ich nur zu einer Reduzierung der Drehzahl raten. Einen Drehzahlmesser solltest du dir zulegen, falls nicht schon vorhanden. Eine Drehzahl von 2000 - 2200 Umdrehungen mit originalen Rotorblättern ist ausreichend. Optimal wäre die baldige Anschaffung einer vernünftigen Fernsteuerung. Bei robbe/Futaba Anlagen und der Graupner MX-12 kann ich dir beim einstellen helfen und dir den Heli auch einfliegen. Unser Treffen wäre da ein guter Zeitpunkt, ich bringe auf jeden Fall meine arbeitslos gewordene 35 Mhz MX-12 mit.

Andere Optionen kann ich dir aber auch aufzeigen. Besorge dir 4 Stück 2 mm Stellringe, die passen gut auf die Paddelstange. Stellringe, die mit 2 Schrauben befestigt werden, sind die bessere Wahl. Paddel abschrauben, auf jede Seite 2 Stellringe auf die Paddelstange schieben, Paddel wieder drauf. Darauf achten, daß beide Paddel möglichst genau den gleichen Abstand zur Rotorwelle haben. Dann auf jeder Seite die 2 Stellringe bis an das Paddel ranschieben und dort mit mittelfester Schraubensicherung anschrauben. Das macht die Reaktionen des Heils deutlich träger und hilft dir dabei, ihn schön ruhig zu halten. Mit zunehmender Übung kannst du erst je einen Stellring pro Seite immer weiter nach innen versetzen, zum Schluß beide. Wenn beide ganz innen sind und du damit gut zurecht kommst, kannst du sie auch ganz entfernen. Du paßt somit die Reaktionen des Helis auf dein Können an.

Eventuell kannst du bei einem Händler in deiner Nähe auch Paddelgewichte für 450er Helis kaufen, dann darauf achten, daß diese mit je 2 Schrauben gesichert werden können. Es gibt kleine und große Paddelgewichte, bei den kleinen 4 Stück nehmen, bei den großen 2. die kleinen sind nur etwas größer als Stellringe, aber schon etwas schwerer. Anwendung wie die Stellringe. Niemals die Schraubensicherung bei Metall - Metall Verbindungen vergessen!


Freitag 30. Juli 2010, 20:56
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Helischrauber-Vollprofi

Registriert: Montag 10. Mai 2010, 21:13
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Also, weiter geht´s mit den Basics :wink:

Das erste Problem, mit dem man von einem CP-Heli konfrontiert wird, ist der enorme Schub des Heckrotors. Bei den meist rechtsdrehenden Helis muß der Heckrotor hinten einen ordentlich Luftschwall nach rechts drücken, um das Drehmoment des Hauptrotors auszugleichen. Soweit ja gut und schön. Nur hat dieser Schub eine Nebenwirkung, die einen zur Verzweiflung bringen kann: der Heli haut nach links ab, kaum daß er leicht geworden ist. Wie kann man das verhindern, wie starten andere Piloten ihre Helis so wunderschön gerade wie auf vielen Videos zu sehen?

Behandeln wir zuerst einmal den Heli mit Trainingsgestell, oder "Deppenlander", wie das Ding oft mit etwas angeschwärztem Humor genannt wird.

Das Gestell hilft, den Heli nicht umkippen zu lassen, wenn man ihn schiebend absetzt oder beim Start zu langsam Pitch gibt. Er kann so am Boden rumrutschen, ohne zu kippen. Feine Sache, aber jetzt kommt der Haken daran. Um den Heli gerade abheben zu lassen, muß man ihn noch am Boden leicht nach rechts neigen! Das verhindert der Deppenlander, hier hilft nur, beherzt 10 - 20 cm Höhe zu gewinnen und dort zu schweben. Sonst wird der Heli nie vom Boden wegkommen. Das sieht anfangs oft so aus, daß der Heli leicht gemacht wird, nach links ausbüxen will, man nimmt Pitch zurück, schaltet den Motor aus und trägt den Heli wieder zum Startplatz zurück. Um mit dem Gestell gerade abzuheben, hilft nur leicht Roll nach rechts steuern und ihn ganz vom Boden frei kommen zu lassen, danach Roll sofort neutralisieren. Das ist reine Übungssache und ist meist nach 2 oder 3 Akkuladungen im Kopf drin.

Betrachten wir nun einen Start ohne dieses Gestell. Der Rotor hat seine Drehzahl erreicht, langsam wird Pitch reingeschoben, der Heli wird leicht. Pitch wird weiter erhöht, der Heli ist kurz vor dem abheben. Jetzt kommt das eigentliche Kunststück, mit wenig Roll nach rechts wird der Heli auf die rechte Kufe gestellt und dort balanziert, die linke Kufe ist jetzt wenige Millimeter vom Boden weg. So wird die Balance gehalten, Pitch weiter erhöht, und bei richtiger Dosirung von Roll rechts hebt er kerzengerade ab. Nun wird Roll sofort neutralisiert und der Heli steigt weiter senkrecht auf. Um aus dem Bodeneffekt freizukommen, muß noch etwas mehr Pitch nachgeschoben werden. Ein schöner Bilderbuchstart ist geglückt! Nun hängt der Heli sauber in der Luf, leicht nach rechts hängend, und wartet auf das was ihr nun fliegen wollt.

Eine weitere wichtige - und manchmal auch kritische - Phase ist die Landung. Wie kann man den Heli möglichst sauber absetzen?

Betrachten wir erst einmal wieder den Heli mit Trainingsgestell.

Aus dem Schwebeflug heraus wird ganz wenig Pitch herausgenommen, der Heli beginnt den Sinkflug. Jetzt muß sehr gefühlvoll mit Pitch gearbeitet werden, um den Heli sanft auf den Boden zu bringen. Es genügt nicht, einfach Pitch rauszunehmen und das so zu lassen. Wäre ja zu einfach, nicht wahr? Denn der Heli würde dann immer schneller sinken, bis zu einer gewissen Sinkgeschwindigkeit, die dem veränderten Pitch entspricht. Wir wollen aber nicht schnell runter, sondern langsam. Also arbeiten wir ganz vorsichtig mit Pitch, etwas raus, Heli beginnt zu sinken, wieder minimal Pitch rein, ein langsamer, gleichmäßiger Sinkflug ist das Ziel. So von 5 Meter auf 1 Meter Flughöhe ist das noch einfach zu lernen. Jetzt sinkt der Heli in den Bodeneffekt, der Rückprall des Rotorabwinds trifft auf den Boden, fäßt unter den Rotor - und das verflixte Ding steigt wieder 10 20 oder 30 cm höher! Koaxflieger kennen das auch, etwas zu schnell dem Boden näher gekommen, prallt der regelrecht von diesem Luftpolster ab. Was tun?

Die Lösung ist einfach, wie immer, nur die Ausführung erfordert Konzentration und Übung. Wieder mal. Wenn man sich dem Bodeneffekt langsam nähert, wird der Heli bei erreichen des Bodeneffekts nicht weiter sinken, sondern in den Schwebeflug gehen. Aber nicht ruhig, denn jetzt beginnt der "Tanz auf dem Luftpolster". Nick und Roll benötigen jetzt permanente Korrekturen, nur ganz fein, aber schnell und gezielt. Jetzt wird Pitch ganz sachte weiter reduziert, Schrittchen für Schrittchen. Bis der Heli mit den rechten Kugeln des Landegestells den Boden zuerst berührt. Jetzt muß Pitch gleich ein Stück mehr reduziert werden, damit der Heli mit etwas Gewicht auf den Boden kommt, aber nicht zuviel, wir wollen ihn ja landen und nicht hinrotzen :wink:

Ohne Trainingsgestell sieht die Sache ähnlich aus. Nur liegt hier der Heli ohne die Verwirbelungen des Gestells ruhiger in der Luft, er reagiert auch besser auf die Steuerung. Sinkflug wie mit Gestells, nur setzen wir den Heli zuerst mit der rechten Kufe auf, wenn wir gut drauf sind balancieren wir ihn dort 2 - 3 Sekunden, dann wiird Pitch langsam bis ganz nach unten zurückgezogen. Geschafft, diese Landung war doch super, oder?

Für richtig schöne Starts und Landungen ist es sehr wichtig, daß men seinen Heli im Bodeneffekt, mit den Kufen wenige Zentimeter über dem Boden, gut im Griff hat. Schweben in Höhen ab 1 Meter ist eine verhältnismäßig einfach zu erlenende Übung, schweben im Bodeneffekt, und das minutenlang, kann sehr herausfordern sein. Das sollte man aber auf sich nehmen, denn so gelingen einem die wirklich schönen Starts und Landungen, auch bei etwas Wind :D


Zuletzt geändert von Gast am Freitag 27. August 2010, 21:33, insgesamt 3-mal geändert.



Freitag 30. Juli 2010, 21:29
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Hallo,
bezüglich der Gefahr von Bodenresonanzen bei meinem Testgestell muss ich noch ergänzen, dass ich- besonders bei den vibrationsfreudigen ECO7 - eine dünne Fußmatte (z.B. ein Stück Automatte) unterlege und darauf erst die Teile festklemme. So steht der Heli sanft und schüttelt sich nicht. Ich gebe aber natürlich nur soviel Pitch, bis er eben leicht wird.
Den Rotorkreis im Flug zu beobachten ist für den Anfänger sehr gefährlich, da er dabei weniger Augenmerk auf den Rumpf richtet, und dessen Bewegungen gilt es schließlich permanent auszugleichen. Meine ersten Versuche, den Rotorkreis im Flug zu sehen, habe ich immer ganz schnell erschrocken abgebrochen, weil der Heli dann plötzlich abzudriften begann, was leicht zu Panikreaktionen führen kann. Heute kriege ich das schon besser hin, aber trotzdem ist mein Testgestell dabei eine große Hilfe, um den Blattlauf schnell zu korrigieren und erneut zu prüfen. Der Heli bleibt dabei ja in der Halterung. Funktioniert wirklich prima.
Gruß Jörg

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Freitag 30. Juli 2010, 21:30
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Helischrauber-Vollprofi

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Das mit der Fußmatte ist eine prima Idee, die meine volle Zustimmnug findet :D Automatten sind ja oft aus Gummi oder ähnlichem Material und dämpfen somit sehr gut.

Jep, Rotorkreis beobachten sollte man lassen, bis man den Heli absolut sicher im Griff hat. Dann kann man schonmal einen Blick wagen. Selbst efahrene Piloten machen das aber sehr ungern, weil die Rotorebene eben zu wenig über die Fluglage des Helis aussagt. Rumpf oder beim Trainer die Haube sollten beachtet werden, dann erkennt man Lageänderungen frühzeitig und kann entsprechend korrigieren. Womit wir beim nächsten Punkt sind :wink:

Beim üben des Schwebeflugs wird oft der Heli genau mit dem Heck zum lernenden Piloten gedreht. So kann man zwar wunderbar erkennen, was er auf Roll macht, aber auf Nick werden Lageänderungen oft später erkannt und es kommt zum hin und her eiern, der Heli driftet vor, zurück, vor, zurück....... wie kann man das nun vermeiden?

Die Antwort ist: das Heck nicht genau auf sich zeigen lassen, sondern wenige Grad aus dieser Position heraus drehen. So weit, daß man zwar noch auf "Heckkampfschwebeposition" ist - meine Fresse was für eine Wortkonstruktion :roll: - aber den Heli auch etwas seitlich sieht. So erkennt man auch, was er auf Nick macht oder machen will. Dabei ist es ratsam, öfter die Seite zu wechseln, mal leicht rechts, dann leicht links. Nicht dauernd mit dem Schwanz wedeln, sondern alle 1 - 2 Minuten sanft drehen. Das ist auch eine wunderbare Überleitung in die nächste Übung, das Seitenschweben. Es wird einfach immer wenige Grad weiter gedreht, bis man den Heli gänzlich von der Seite sieht. Dabei darf man anfangs auch mit Körper und Sender leicht mitgehen, später verkneifen wir uns das wieder. Aber anfangs hilft es uns, den Heli sicher zu steuern.

Ok, für heute genug geschrieben, meine Tastatur wimmert gleich um Gnade :lol:


Freitag 30. Juli 2010, 21:45
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Hallo Schorch, irgendwann musst Du Deine Texte dann mal als Buch herausbringen. Ich bestell schon mal!
Gruß Jörg

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Freitag 30. Juli 2010, 21:51
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Helischrauber-Vollprofi

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Ihr dürft mir gerne ein kleines Honorar zukommen lassen :lol:

So, nachdem Start und Landung behandelt wurden, kommen wir zum eher gemütlichen Teil. Nämlich dem Schwebeflug. Was gibt es dabei zu beachten?

Wichtig ist, daß man immer den Heli als ganze Einheit sieht, und zwar von der Haube bis zur Heckflosse. Am meisten Aufmerksamkeit richte ich persönlich auf Haube und Chassis inkl. Landegestell beim Trainer. So kann man die Fluglage am besten erkennen und den Heli ruhig halten. Niemals nur auf den Heckrotor starren oder auf den Hauptrotor! Achtet man auf das Heck, steuert man falsch. Die Nase des Helis dreht in die Richtung, in die gesteuert wird, also ist sie mit am wichtigsten. Der Rest folgt ganz sicher, der Heli fällt ja (hoffentlich) nicht auseinander :wink:

Optisch kann man die Lageerkennung durch eine konstrastreiche Farbgebung der Haube und Leitwerke unterstützen. Beide Versionen des Belt CP (collective Pitch) V2 punkten hier, das Design bietet je nach Hintergrund eine gute bis perfekte Unterstützung dabei. Aber auch die Honey Bee King V3 ist in der Luft sehr gut zu erkennen. Die Designs sehen nicht nur schick und schrill aus, sondern helfen beim erkennen der Fluglage oder der Reaktionen auf unsere Steuerkommandos. Fliegt man einen anderen heli, sollte man sich Haube und Leitwerke entsprechend farblich gestalten. Die e-sky Brummer dürfen hierbei ruhig als Vorbild dienen.

Kommen wir dazu, wie man einen ruhigen Schwebeflug hinlegt. Erstmal sollte die Abstimmung des Helis dazu passen, niedrige Drehzahl, dazu windstilles oder nur schwach windiges Wetter. Morgens und abends hat man da die besten Chancen, ruhiges Wetter zu erwischen. Jetzt wird der Heli in die richtige Position zum Schwebeflug gebracht, Heck zum Piloten, aber nicht genau auf den Piloten zielend. Leichte Seitensicht für die Erkennung der Lage auf Nick. Jetzt beginnt die hohe Kunst des Heli fliegens, den Heli auf Höhe halten und mit ganz sanften Korrekturen jede Neigung im Ansatz aussteuern. Dabei wird nur mit minimalen Ausschlägen gearbeitet. Sehr wichtig ist, daß man als Handsenderpilot die Daumen immer auf den Steuerknüppeln hat, niemals nie nicht loslassen! Kein "schnippen", das bringt viel Unruhe in den Flug! Daumen ganz locker auf den Sticks halten, ohne Druck auszuüben, ihr wollt schließlich die Dinger nicht durch den Sender drücken, sondern einen Heli auf Position halten. Dazu braucht man Gefühl, und das entwickelt man, indem man "leicht" steuert.

Immer wieder wird der Heli sich ein wenig neigen, dann wird sofort und sparsam dosiert gegengesteuert. Manchmal driftet er mit dem Wind ab, auch hier hilft sanftes, dosiertes korrigieren. Bei Windeinflüssen wird der Heli auch ab und zu steigen oder sinken, hier wird gefühlvoll mit Pitch gearbeitet, um die Höhe zu halten. So einen Schwebeflug eine ganze Akkuladung durchzuhalten, kann recht anstrengend sein. Doch schafft man es, kann man zu recht ein wenig stolz auf sich sein! Auch als fortgeschrittener Pilot, der Rundflug beherrscht, sollte man immer wieder Schwebeübungen machen. Was man nicht mehr trainiert, wird schnell verlernt. Und wer nicht sauber schweben kann, verbockt eventuell seine Landungen. Später folgt diese Übung im Seitenschweben und Nasenschweben, Letzteres kann eine schweißtreibende Angelegenheit werden. Aber es ist zu schaffen und wer das beherrscht, hat eine sehr solide Basis für alle fortgeschrittenen Übungen. Klappt das soweit, kann auch im Seitenschweben und Nasenschweben gestartet und gelandet werden.

Stellt euch vor, ihr fliegt auf einem Modellflugplatz, zeigt saubere Rundflüge, fliegt mehrere Turns, und zur Landung bringt ihr den Heli vor euch in´s Heckschweben? Nö, dann lieber den Heli auf eine Flugbahn an euch vorbei bringen, dabei abbremsen, Höhe abbauen und dann mit schräger Nasensicht 2 - 3 Meter von euch entfernt sauber landen. Oder direkt auf euch zu landen und mit Sicherheitsabstand vor euch sanft aufsetzen. Dafür lernt ihr sauberes schweben in jeder Position, auf Nase, seitlich, 45 Grad auf Nase, Heck, egal. Lernt den Heli in jeder dieser Positionen sicher zu beherrschen! Ihr werdet merken, daß ihr beim Seitenschweben eine Vorzugsseite habt, das kann links oder rechts sein und ist eine Sache des Unterbewußtseins. Diese eine Seite fällt euch leicht, die andere bringt euch zur Verzweiflung. Diese Seite muß antrainiert werden, dabei aber die "Schokoladenseite" nicht vernachlässigen. Diese sollte immer wieder weiter trainiert werden, sonst dreht ihr nur eure Schokoladenseite von einer auf die andere Seite. Zu schwierig? Das will ich nicht hören! Lernen und üben heißt die Parole, nicht aufgeben, niemals kapitulieren! Auch wenn der Weg lang und beschwerlich sein mag, du kannst es schaffen, du, du und auch du da hinten in der Ecke!

Zu allem hier Beschriebenen gehört, daß man den Heli sauber auf der Stelle drehen kann. Dies ist eine ganz vertrackte, um nicht zu sagen verteufelte Angelegenheit :twisted:

Denn sobald der Heckrotor gesteuert wird, verändert sich der Schub dieses kleinen Verstellprops, und der Tanz beginnt... der Heli büxt nach links oder rechts aus, ist aus dem Gleichgewicht und will das nächste Hindernis ansteuern. Also schnell auf Heckschweben drehen, den kippelnden Heli bändigen und durchatmen. Eine Zwischenlandung ist hier genehmigt! Also, wie dreht man diese Zicke von Heli, diese ver*****e Tochter des Teufels richtig?

Langsam! Richtig gelesen, ganz wenig steuern, den Heli ganz langsam drehen, nicht ruckartig. Je mehr Ausschlag ihr dem Heckrotor gebt, desto drastischer kommen die Reaktionen drehen, abdriften und wegkippen. Mit minimalen Bewegungen reagiert der Heli entsprechend träge und man erkennt rechtzeitig, was er nun als nächstes tun wird. Jede Drehung um die Hochachse muß mit etwas Roll unterstützt werden, und zwar meist mit der Drehrichtung. Oft muß man auch auf Nick geringfügig korrigieren, weil der Heli Fahrt vorwärts oder rückwärts aufnehmen will. Wie gesagt, die Drehung bringt das empfindliche Gleichgewicht im Schwebeflug herrlich durcheinander und als Pilot bekommt man herrlich was zu tun :lol: eine langsame Drehung um 180 Grad von Seitenschweben links nach rechts kann schon bei Windstille zu einer echten Herausforderung werden. Bei WInd "darf" man zusätzlich diesen himmlischen Wettereinfluß auch noch aussteuern. Das zu lernen und zu üben, ist eine manchmal langwierige Angelegenheit. Eine Drehung in gleichbleibender Höhe, genau die Position haltend, gehört zu den fortgeschrittenen Flugmanövern bei den Basics. Das zu meistern, eröffnet einem enorme Möglichkeiten, man kann somit Rundflüge in jede mögliche Richtung beginnen. Und ebenso beenden.

Was ihr nun zuerst lernt, hängt alleine von euch ab. Ihr kennt euch selbst am besten und könnt am besten entscheiden, was euch den wahrscheinlich besten Fortschritt bringt. Natürlich kann man sich dabei auch irren, im schlimmsten Fall habt ihr dann was zu schrauben. Oder ihr fangt den Heli ab und wundert euch, wie ihr das jetzt geschafft habt :D wenn ihr auf einmal reflexartig das Richtige gesteuert habt, ohne nachzudenken. Das wird euch mit der Zeit immer öfter passieren, daß ihr einfach so steuert und es paßt, unbewußt, ohne nachdenken. Das ist ein sehr gutes Zeichen, eure Reflexe bilden sich aus, bald könnt ihr euch auf eure Reaktionen in bestimmten Situationen verlassen. Macht dann aber bitte nicht den Fehler, euch auf euren Lorbeeren auszuruhen, denn die verwelken unter Umständen sehr schnell. Anders gesagt, was ihr nicht mehr übt, verlernt ihr eventuell ganz schnell wieder. Und das wäre schade!

Also: dranbleiben :!:


Zuletzt geändert von Gast am Dienstag 19. Oktober 2010, 21:55, insgesamt 4-mal geändert.



Samstag 31. Juli 2010, 21:15
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Kein Helitreffen?

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Matthias

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Sonntag 1. August 2010, 02:31
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Natürlich Helitreffen, auf jeden Fall ein Helipilotentreffen, dass sich die Helis auch treffen hoffe ich mal weniger :wink:


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Beitrag Re: CP-Helis sicher beherrschen - Setup, Basics, Flughilfen
Schorch hat geschrieben:
Wenn Jemand gerne einen CP-Heli fliegen möchte, aber immer wieder Probleme mit dem wegkippen des Helis bekommt und deswegen einbombt - es ist keine Schande, sich einen Heli Command zu kaufen und damit zu fliegen! Die Lagestabilisierung hilft ungemein beim schweben lernen, gerade bei etwas schwierigeren Dingen wie Seitenschweben und Nasenschweben kann so eine "Gehhilfe" die Anfänge enorm erleichtern. Der Vorteil ist hierbei, man kann die Stabilisierung praktisch stufenlos vom Sender aus beeinflussen. Man kann die Stabilisierung somit auch ganz ausschalten, wobei es durchaus einige Tricks gibt, um den Heli durch den HC schneller wieder stabilisieren zu lassen. Eine Fernsteuerung mit mindestens 7 Kanälen ist hierbei schon fast Pflicht. Doch dazu gibt es bei Bedarf einen eigenen Thread :wink:



Mir ist zwar bei den Preisen für die Heli-Command-Teile :shock: der Kiefer etwas tiefer geklappt, aber trotzdem wäre ein kleiner Ausflug in die Materie interessant. :D


Sonntag 1. August 2010, 09:39
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Ok, ich muß nur noch ein paar Bilder vom Einbau des HC in einen Heli machen, dann gibt´s dazu einen Thread. Hier bleibt´s bei den Basics :wink:

Ein paar Anmerkungen zum verwendeten Heli. Es ist im Prinzip s*****egal, mit welchem Heli welcher Marke ihr fliegen lernt. Ein präziser Heli macht manchmal das lernen leichter, kann es aber auch erschweren. Wer ein gut ausgeprägtes Fingerspitzengefühl hat, kommt mit einem präzisen Heli auf Anhieb wahrscheinlich besser zurecht als Jemand, der dieses Gefühl erst ausbilden muß. Wer mit einem "Wabbelheli" wie dem Belt CP (collective Pitch) lernt, kämpft einerseits bei Wind mit der schwammigen Steuerung, bei Windstille freut er sich über den sehr gutmütig reagierenden Heli. Mit dem Belt CP (collective Pitch) mag der Einstieg, auch dank des RTF-Senders mit sehr großen Ausschlägen, etwas schwieriger und frustrierender sein. Doch wenn man die Drehzahl senkt, kann man damit eine grundsolide Basis schaffen. Der Heli ist auf jeden Fall gut fliegbar und als Einstiegsdroge trotz einiger Schwächen eine Empfehlung.

Mit wachsender Flugpraxis kann man ihn außerdem mit besseren Komponenten ausrüsten, eine gute Fernsteuerung anschaffen und ein besseres Ladegerät + mehrere Lipos zum fliegen. Manche Händler bieten an, den Heli einzustellen und einzufliegen, dabei werden die Rotorblätter ausgewogen, der Spurlauf eingestellt, der Heli mechanisch getrimmt so daß man am Sender die Trimmungen in der Mitte stehen hat. Hier sollte gezielt nachgefragt werden! Denn es genügt als Einflugservice nicht, wenn der Heli aus der Packung genommen wird, ein geladener Akku eingebaut wird und dann einfach nur getrimmt wird. Lieber 10 - 20 € Aufpreis investieren, wenn man unsicher ist, ob man das nicht selbst schafft. Das Trainingsgestell unbedingt mitbestellen! Ohne geht´s fast immer daneben.

Fliegen lernen kann man mit jedem der heute angebotenen Helis, mit dem einen etwas besser, mit dem anderen dafür günstiger. Also nicht von irgendwelchen selbsternannten "Experten" beirren lassen, jeder Heli fliegt, wenn er richtig eingestellt ist. Kein Heli fliegt eigenstabil, alle müssen sie aktiv gesteuert werden. Vom Belt CP (collective Pitch) bis zum Edelheli für 500 €€ für die nackte Mechanik, steuern muß man das Gerät letztendlich selbst. Letzterer wäre als Trainer der absolute Overkill, denn die Ersatzteilpreise sind hoch. Und schließlich wollt ihr fliegen lernen und keine virtuelle Verlängerung eures 11. Fingern kaufen, oder :lol:


Sonntag 1. August 2010, 10:41
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