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 Woran erkenne ich Dämpfungsfehler? 
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Züchter krimineller Mäuse
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Registriert: Freitag 22. Januar 2010, 23:07
Beiträge: 2103
Beitrag Woran erkenne ich Dämpfungsfehler?
Hallo,
ich möchte gerne mal wissen, woran eigentlich zu erkennen ist, ob die Dämpfung zu hart oder zu weich bzw. ausgeleiert ist.
Gruß Jörg

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Samstag 30. Oktober 2010, 19:08
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Helischrauber-Vollprofi

Registriert: Montag 10. Mai 2010, 21:13
Beiträge: 1675
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Da hast du ein sehr interessantes Thema angesprochen, Jörg :wink:

Ausgeleierte Dämpfungsgummis erkennt man daran, daß der Heli sich "schwammig" benimmt, er reagiert nicht mehr wie gewohnt auf die Steuerung der Taumelscheibe, sondern sehr weich. Außerdem läßt er sich nicht mehr genau auf den Punkt steuern, der Schwebeflug ist eierig, Vorwärtsflug führt oft zu leichten Schaukelbewegungen und der Heli bricht auch gerne seitlich aus. Je nach Heli und Beanspruchung halten die Dämpungsgummis von 40 - 50 Flügen bis hin zu halben Ewigkeiten, sprich mehreren hundert Flügen. Wobei hier mal von mir rotzfrech ca. 10 Minuten Flugzeit pro Flug angenommen werden.

Eine harte Kopfdämpfung wird dann benutzt, wenn man mit mehr Drehzahl ein knackigeres Steuerverhalten erzielen möchte, zum Beispiel für Kunstflug. Bei niedrigen Drehzahlen führen harte Dämpfungsgummis zum "schwanzwedeln", das bedeutet, das Heck des Helis pendelt hoch und runter. Sieht nicht nur komisch aus, ist auch bescheiden zu fliegen. Hier hilft eine Erhöhung der Drehzahl oder der Austausch der Dämpfungsgummis gegen weichere.

Bei hohen Drehzahlen führt eine zu weiche Kopfdämpfung dazu, daß der Heli auf Steuerbefehle mit Pendelbewegungen des Rumpfes reagiert. Also zum Beispiel Nick nach vorne, der Rumpf neigt sich erst leicht nach hinten, aber der Heli will lieber auf der Stelle bleiben und folgt der Steuerung recht träge. Bei Wind ist sowas höllisch zu fliegen, da der Heli auf Korrekturen teilweise recht ruckartig reagiert. Aber halt erst ab einem bestimmten Knüppelweg, um die Neutralstellung herum tut sich fast gar nix.


Samstag 30. Oktober 2010, 22:05
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Züchter krimineller Mäuse
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Registriert: Freitag 22. Januar 2010, 23:07
Beiträge: 2103
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Hallo Schorch,
ich wusste. dass Du da wieder mal einen schönen Beitrag leistest.
Also, wenn ich das richtig verstehe, ist eine zu weiche Dämpfung in etwa vergleichbar mit zuviel Expo?
Gruß Jörg

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Samstag 30. Oktober 2010, 23:10
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Helischrauber-Vollprofi

Registriert: Montag 10. Mai 2010, 21:13
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Beitrag 
Der Vergleich paßt in etwa. Und da ich kein Expo mag, sondern lieber eine lineare Reaktion, ist mir eine zu weiche Dämpfung ein Greuel. Beim Belt CP (collective Pitch) zum Beispiel paßt das schon ganz gut mit der serienmäßigen Dämpfung, außer man möchte ihn agiler machen. Dann sind harte Dämpfungsgummis natürlich besser. Dann kann man ihn aber nicht mehr ganz so niedertourig fliegen, da er sonst schwanzwedelt. 200 - 300 Umdrehungen mehr genügen dann aber meist schon, den Heli wieder sauber in der Luft liegen zu lassen.

Jörg, mal ganz frech gefragt: wie kommst du auf dieses Thema? Was hast du für ein Problem oder was für Gedanken gehen dir so durch den Kopf?

Gestehe :twisted:


Sonntag 31. Oktober 2010, 00:15
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Züchter krimineller Mäuse
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Registriert: Freitag 22. Januar 2010, 23:07
Beiträge: 2103
Beitrag 
Hallo Schorch,
nein, ich hatte keinen speziellen Anlass zu der Frage. Aber nun bin ich in dieser Hinsicht ja gewappnet und es ist sicher von allgemeinem Interesse, da hier ja nicht nur alte CP-Hasen sind.
Gruß Jörg

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Sonntag 31. Oktober 2010, 19:21
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Helischrauber-Vollprofi

Registriert: Montag 10. Mai 2010, 21:13
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Ich dachte schon, du leidest wieder unter dem "lockere-Schraubendreher-Syndrom" und bastelst wieder was Schönes :wink:


Sonntag 31. Oktober 2010, 19:58
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Koax-Rundflieger
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Registriert: Mittwoch 20. Oktober 2010, 17:39
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Hi,
wo wir schon beim Thema Dämpfungsgummis sind, ich habe seit kurzem einen Belt CPv2 und musste schon die Blattlagerwelle wechseln :oops:
Wie weit soll ich die Muttern fest drehen? Bis zum Anschlag, oder nur so weit bis kein Spiel in den Blatthaltern ist?


Donnerstag 4. November 2010, 12:46
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Helischrauber-Vollprofi

Registriert: Montag 10. Mai 2010, 21:13
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Wichtig sind dabei vor allem die kleinen U-Scheiben zwischen Dämpfungsgummi und Blatthalter. Glatte Seite zum Gummi, der Bund innen gehört in Richtung Blatthalter. Die Stopmuttern nun so weit anziehen, daß die Blatthalter etwas schwergängig sind, dann so weit lösen, bis die Blatthalter gerade ganz leichtgängig geworden sind. Dann paßt es.


Donnerstag 4. November 2010, 15:28
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Koax-Rundflieger
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Beitrag 
Super, vielen Dank :-)
Die Scheiben sind jedenfalls richtig montiert. Aber ich habe eine Wahnsinns Unwucht die sicherlich nicht an den Blättern liegt. Ich hoffe, es ist nicht der zentrale Rotorkopf, da habe ich natürlich wieder kein Ersatz...
Die Hauptrotorwelle ist bis auf 0,02mm gerichtet, die kann es auch nicht sein.
Paddelstange ist auch Ok, also bleibt doch nur noch das Zentralstück, oder?


Donnerstag 4. November 2010, 15:53
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CP-Kampfschweber
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Registriert: Freitag 23. Oktober 2009, 18:55
Beiträge: 364
Beitrag 
hast du auch den Blattspurlauf gerichtet? Der macht sowas gerne, außerdem wird kein Heli bei niedriger Drehzahl richtig sauber laufen, weil die Blätter sich erst richtig ausrichten müssen.

_________________
mit freundlichen Grüßen

J-P


Donnerstag 4. November 2010, 15:57
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Koax-Rundflieger
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Beitrag 
Ja, der Blattspurlauf sieht sehr gut aus und die Blätter sind auch nicht so fest dass sie sich nicht mehr selbst ausrichten könnten. Bei hohen Drehzahlen sieht der Belt gar nicht schlecht aus aber beim hochfahren und auslaufen lassen hüpft er sogar sehr heftig auf den Landekufen...


Donnerstag 4. November 2010, 16:16
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Helischrauber-Vollprofi

Registriert: Montag 10. Mai 2010, 21:13
Beiträge: 1675
Beitrag 
Da gibt es ein paar Dinge, die kontrolliert werden müssen. Erstmal die Rotorblätter selbst, die schraube ich schlicht und einfach mittels der Schraube + Mutter vom Blatthalter stramm zu einem Propeller zusammen und balanciere sie so. Fällt dabei eins nach unten, kommt auf´s andere, nach oben zeigende etwas transparentes Klebeband. Ungefähr 4 - 5 cm vom Rand entfernt ist ok.

Nächster Punkt ist die Paddelstange. DIe muß an beiden Enden gleich weit aus dem Paddelstangen-Zentralstück rausschauen. Beide Paddel müssen nach Montage ebenfalls den gleichen Abstand zum Zentralstück haben. Ganz wichtig, beide Paddel müssen auf Null Grad justiert werden, sonst gibt es Vibrationen. Übrigens kann man auch die Paddel nach richtiger Montage noch etwas auswiegen, die Paddelstange muß dazu aber leicht hin und her wippen können. Manchmal sind die Dinger doch ein wenig ungleich schwer.

Vergiß auch nicht den Heckrotor zu kontrollieren, du wärst nicht der Erste, der eine leicht krumme Heckrotorwelle übersieht :wink:

Wenn mit Rotorblättern, Paddeln, Rotorwelle und Blattlagerwelle alles ok ist, sollte der Heli sich nicht schütteln. Ein leichtes wippen beim auslaufen nach einem Flug ist ok, macht mein alter V1 auch ab und zu mal. Beim hiochfahren schüttelt er sich einmal ganz leicht, dann haben sich die Blätter ausgerichtet und ab da rüttelt oder vibriert es nicht mehr. Falls doch, sollte man weiter den Fehler suchen. Manchmal sind es einfach zu fest angezogene Rotorblätter. Wie fest darf es sein? So fest, daß die Blätter bei auf der Seite gehaltenem Heli noch nicht einklappen, aber bei einem Ruck sich der Schwerkraft beugen.

Was auch noch wichtig ist: die Dämpfungsgummis sollten unbedingt mit technischer Vaseline eingefettet werden, genauso die Drucklager in den Blatthalter. Das sorgt für ein geschmeidiges arbeiten dieser Teile und wenig Verschleiß.


Donnerstag 4. November 2010, 17:38
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Darfnix
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Registriert: Freitag 15. Mai 2009, 09:15
Beiträge: 3288
Beitrag 
Hallo,

die Rotorblätter sollten aber auch nicht u stramm und
nicht zu locker sein.
Das es am Zentralstück liegt glaube ich weniger.
Was hast Du den gemacht?
Einen richtigen Absturz oder nur normaler Verschleiß?
Du schriebst das die Hauptwelle gerichtet ist wenn Du eine
neue hast dann würde ich diese mal probieren.
Die Blattlagerwelle wurde erneuert ?
Ich hatte schon krumme Blattlagerwellen frisch aus der Packung
gehabt. Normalerweise sind zwei Stück im Set, wechsele noch mal
die Welle.
Auch ein defektes Axial Lager kann der Übeltäter sein.

_________________
Gruß
Jürgen


Donnerstag 4. November 2010, 17:46
Profil
Koax-Rundflieger
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Registriert: Mittwoch 20. Oktober 2010, 17:39
Beiträge: 53
Wohnort: Nürnberg
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Ok, dann werde ich noch mal die Blatthalter zerlegen und einfetten, die Gummis sind noch trocken.
Ist ja doch aufwändiger als ich gedacht habe was aber nicht heissen soll ich würde mich davor drücken :-)
Danke für eure super Hilfe, alleine wäre ich ganz schön aufgeschmissen...
Heute Nacht, nach der Arbeit werde ich mich wieder an den Heli setzen :-)


Donnerstag 4. November 2010, 17:52
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Helischrauber-Vollprofi

Registriert: Montag 10. Mai 2010, 21:13
Beiträge: 1675
Beitrag 
CP-Helis erfordern halt einen gewissen Aufwand, besonders nach Mißgeschicken. Stellt man alles sauberst ein, kann man damit viel Freude am fliegen haben. Die Lernphase ist nicht einfach, weder was fliegen noch was basteln betrifft. Aber du scheinst den Willen zu haben, dich da durchzubeißen. Dann schaffst du das auch. Wie ich an anderer Stelle bereits geschrieben habe:

Hab Spaß und lerne mit größtem Vergnügen leiden :lol:

http://www.helischrauber-forum.de/them ... en-t2.html :wink:


Donnerstag 4. November 2010, 18:15
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