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 Die Auswahl der richtigen Ritzelgröße 
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Heli-Terminator
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Registriert: Montag 25. April 2011, 05:43
Beiträge: 80
Beitrag Die Auswahl der richtigen Ritzelgröße
Hallo liebe User, hallo an die Einsteiger,

ich habe diesen Beitrag bei uns im HK-Forum auch geschrieben und finde, dass er hier event. auch nützlich sein kann. Falls ich ihn in die falsche Eckes des Forums gepostet habe, bitte verschieben, danke.

Es kommt immer wieder auch die Frage, welche Ritzelgröße brauche ich für meinen Heli. Klar da kann man unzählige Threads eröffnen, füttern und immer wieder fragen, man bekommt dann auch eine Empfehlung und die nimmt man auch meist.
Die Frage ist allerdings, ist das auch die Übersetzung, die ich möchte bzw. die ich mir vorgestellt habe und passend zu meinem Heli und Flugstil.
Wenn man dann auch noch grob die Zusammenhänge kennt, dann wird das Setup verändern, verbessern bzw. ausprobieren einfacher und verständlicher. Deshalb hab ich mir gedacht, ich erkläre es hier mal so einfach wie möglich, um die richtige Auswahl der benötigten Größe des Motorritzel zu treffen.

Beispiel-Heli ist ein HK 450 GT, Motor Turnigy 3550KV und 3s Lipo mit 11,1V.
Wie gehen wir vor, zunächst wir haben den Lipo mit 3s, also 3 x 3,7V = 11,1V, der Motor hat eine angegebene spezifische Drehzahl von 3550 U/min/V.
11,1 x 3550 = 39.405 davon ziehen wir 15% Last ab (Pufferbereich Regler dazu später) >> als 39.405 x 0,85 = 33.494,25 also gerundet 33.494 U/min.
So nun wollen wir eine Drehzahl am Rotorkopf von 2600 Umdrehungen, mit der wir zukünftig fliegen wollen > also 33494 : 2600 = 12,88 entspricht eine Getriebeuntersetzung von 12,88:1)
Das Hauptzahnrad des HK 450 GT hat 150 Zähne, also 150 : 12,88 = 11,64 >>> somit sind wir im Bereich 11 oder 12 Zähne.
Verwenden wir nun ein 11er Ritzel bei 85% Regleröffnung, erhalten wir eine Kopfdrehzahl von den ca. 2600 Umdrehungen entsprechend unseren Vorstellungen. Soweit die Theorie.

In der Praxis ist dies lediglich eine rechnerische Auslegung und Annäherung, da die Leistungsentfaltung der Motoren meist höher ausfällt. Daher ist das Messen ganz wichtig. Müssen wir nun am Regler aufgrund hoher Motorleistung von 85% auf 80% oder sogar 75% zurück, um die Kopfdrehzahl zu erreichen, liegen wir immer noch im grünen Bereich des Reglers, da der Regelbereich ca. zwischen 70% und 85% beim Governmodus liegt, nach oben ist der Puffer wo es meist nicht mehr so funktioniert und unter 60% liegen wir zu weit im Teillastbereich, was zu erhöhten Temperaturen des Reglers führt.

Ich hoffe es hilft Euch für die zukünftige Ritzelauswahl und zu einer besseren Verständigung von Getriebe, Regler, Gaskurven usw.....
Experimentiert fleißig.

LG
Peter alias Heli-Player


Freitag 24. Juni 2011, 06:58
Profil
Helischrauber-Vollprofi

Registriert: Montag 10. Mai 2010, 21:13
Beiträge: 1675
Beitrag Re: Die Auswahl der richtigen Ritzelgröße
Ist hier richtig, werde meine Ergänzung hier auch anfügen :D

Gute Idee, Peter, da kann ich noch ein wenig ergänzen:

Lieber mit zu kleinem Ritzel anfangen als mit zu großem, im schlimmsten Fall taumelt der Heli nur etwas über Nick, das sogenannte "wobbeln", und eventuell auch etwas über Roll. Bei zu großem Ritzel hat man schnell die Drehzahlgrenze irgendeines Bauteils überschritten und der Heli zerlegt sich mit einem heftigen Knall. Wobei es auch zu ernsten Verletzungen kommen kann.

Gute Regler wie robbe Roxxy, YGE und Kontronik Jazz und Jive arbeiten auch mit 40 oder 50 % Gas senderseitig noch zuverlässig, während ein Chinaregler dort keinen Governor mehr kennt, sondern zum Heizgerät wird. So weit runter muß man oft, um die mit diversen Drehzahlrechnern für 75 % Gas errechnete Drehzahl nicht zu überschreiten. Verlaßt euch niemals auf die Drehzahlrechner, sondern auf den Drehzahlmesser. Hobbyking hat mit dem Turnigy Tachometer einen sehr gut zu gebrauchenden Drehzahlmesser im Angebot, der zudem noch sehr günstig ist.

Wir haben hier im Forum schon oft festgestellt, daß die theoretisch mittels Drehzahlrechner ermittelte Ritzelgröße eine weitaus höhere Drehzahl auf den Rotor brachte als erwartet. Das liegt an den Toleranzen der Motoren, die oft etwas höher drehen als angegeben, an den Reglern selbst, die vielleicht bei 50 % senderseitig schon 70 % oder mehr aufmachen, und an den inzwischen ausgezeichneten Lipos mit hoher Spannungslage. Außerdem spielt das Timing noch mit dort hinein, was der Drehzahlrechner nicht kennt.

Der weit verbreitete Belt CP (collective Pitch) ist ein Paradebeispiel für einen Heli, der sehr schnell zur Drehorgel mutiert. Der Motor hat bis zu 4300 KV, je nach Toleranz, und man muß mit dem serienmäßigen 10 Zähne Ritzel den Steller regelrecht runter würgen. Idealerweise benutzt man mit diesem Motor das 9 Zähne Ritzel. Damit wird der Heli ein wenig lauter, dafür entlastet man Motor, Steller und Akku ganz ordentlich und gewinnt Flugzeit.


Freitag 24. Juni 2011, 07:35
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