Hallo,

ich habe mal wieder gebastelt.
Leider ist das Ergebnis bescheiden.
Daher mal meine Frage an die Modellbau Profis.

Ich wollte mal mit Glasfaser Matten experimentieren.
Dazu habe ich Polyesterharz genommen.

Das Ergebnis:

1. Das Harz hat eine klebrige Oberfläche.
2. Die Glasfaser schmeißt Beulen
3. Die Form hat sich verzogen
4. Die Verarbeitungszeit sollte 30 min sein war aber gerade 5 min.

Meine Fragen :

1. Welches Harz muss ich nehmen, und wo bekomme ich es günstig?
2. Kann man so etwas auch mit positiv Formen herstellen?
3. Wie kann ich das am besten machen?

Das ganze sollte jetzt nicht im Profi Bereich reingehen.
Mein Motto mit einfachen Mitteln ein gutes Ergebnis erzielen, wenn mal nicht
alles Millimeter genau ist ist das wurscht.

Hello Jürgen,

erstmals danke für den SeaKing rumpf..

wenn du lust und zeit hast, am kommenden Sonntag, ist in der Gruga Park Essen ein Modellboot regatta (wo ich auch bin) da sind mindesten 3 Profis in Rumpf tüpfen da...

die könnten alle deine fragen beantworten..

Hallo,

danke fürs Angebot, aber leider habe ich keine Zeit.

Hatte jetzt in der Pause mal im Netz gesucht.
Warum ist alles immer so Kompliziert ?

Ich dachte einfach ein Modell aus Styrodor, etwas schleifen und spachteln.
das ganze mit Silikon Fett bestreichen Glasfaser drauf mit Harz aufpinseln,
Nach dem trocknen das Syropor auskratzen und fertig.
Jetzt lese ich von Positivform, abformen mit Abformharz, die mit einen Wachs
bestreichen dann Trennmittel dann Harz dann Glasfaser.

Mein erstes Problem war wohl das dass Harz Styropor angreift.
Vielleicht sollte ich anders Vorgehen:

1. Positivform erstellen aus Styropor
2. Einen Gipsabdruck als negativform herstellen
3. Dann ein Trennmittel
4. Harz in die neg. Form gießen
5. Glasfaser einbringen

Könnte das funktionieren?
Mein Wunsch mit einfachen Mitteln (kein teuren Spezial Materialien) ein gutes Ergebnis
zu bekommen.

Hallo Jürgen,

genau wie Du es gerade beschrieben hast ist es richtig, nur eines nicht.

Das Hartz wird nicht in die Form gegossen, sondern mit der Gewebematte ( die ist abhängig von dem was Du bauen willst ) und z.B. einem Pinsel in die Negativform eingetupft. wenn Du eine schöne glatte Oberfläche haben willst kommt vor dem Harzen auch noch eine Lage Gelqoad, die auch farbig angmischt werden kann.
Zum richtigen Zeitpunkt ( ist Erfahrungs und Übungssache ) wird quasi frisch in frisch das Harz schichtweise mit der Gewebematte aufgetragen. Lufteinschlüsse in der Gewebematte müssen vermieden werden und werfden mit dem Pinsel ausgetupft. Die Matte muss voll und ganz mit Harz getränkt sein. Wie oben schon erwähnt kommt es auf die Form an, die Du als fertiges Modell erreichen willst. Je detailierter es Endprodukt sein soll, desto feiner muss die Matte sein. Das Mischungsverhältnis von Harz und Härter ist hier auch ein sehr wichtiger Punkt, der geübt sein will wenn man eine bestimmte Topfzeit errechen will.

Und noch ein Tipp:
beachte, dass sich enome Temparaturen beim Abbinden des Harzes bilden. Dies Temparaturentwicklung ist gleichzeitig das Zeichen dafür, dass Du das Restharz nicht weiter verarbeiten solltest, sondern zur Entsorgung freigeben darfst
Achja und nicht mit dem Trennwachs sparen

Hallo,

so ich habe mal angefangen einen Rumpf aus Polyesterharz zu bauen.
Was dabei raus kommt kann ich noch nicht sagen, aber probieren macht Schlau.

Schritt 1 : Das Urmodel, gefertigt aus Styrodor.




Schritt 2 : Aus positiv wird negativ
Das Urmodell besteht aus insgesamt 3 Teilen.
Für das Abformen habe ich jetzt ganz gewöhnlichen Gips verwendet.
Bis auf ein paar kleine Luftblasen ist es recht gut geworden.



Schritt 3 :
Das Gipsmodell wird jetzt etwas Nach gearbeitet und gestrichen.
Da ich erst einmal sehen will wie das Verfahren funktioniert und ob
ich es mit diesen doch einfachen Materialien hin bekomme
verschwende ich nicht so viel Zeit um alles perfekt abzuschleifen.
Da das Harz eine klebrige Oberfläche hinterlässt wollte als Finnisch denn
von außen noch eine Matte "kleben" anschließend spachteln und dann
schleifen. Daher ist es nicht so Wild wenn im Gipsabdruck noch
kleine Unebenheiten sind.

Weiter geht es nach einer kurzen Werbeunterbrechung.

Klasse....das werde ich mal beobachten. Sehr Interessant.....

Halllöle,

ich sitz und sitz hier und warte darauf, dass die Werbung endlich ein Ende hat...aber nix...man man man..was die Werbefritzen sich heutzutag erlauben

Jürgen, und jetzt die Form richtig schön glätten, mit Trennwachs einmümmeln. Dann Galecoad einspritzen und dann laminieren. Wenn Du dann Glück hast, ist der Rumpf dann von außen gleich fertig und brauch nicht mehr geschliffen werden

Viel Spaß und Erfolg dabei.

Hallo Jürgen,
hast Du denn auch den richtigen Härter verwendet? Dass die Oberfläche klebrig bleibt, spricht für zu wenig Härter. Wenn aber die "Topfzeit" nur drei Minuten beträgt, spricht das für zuviel Härter. Das widerspricht sich also. Deshalb glaube ich, dass das der falsche Härter ist oder das Zeug ist überaltert.
Unebenheiten nachträglich durch Spachtel und schleifen zu beseitigen ist sehr viel aufwendiger als wenn man sie im voraus vermeiden kann. Auch bringt das zusätzliches Gewicht.
Gruß Jörg

Hallo,

Der Polyesterhars ist schon so ca. 8 Jahre alt. Der Härter ist nicht der originale
der dabei war. Ich hatte für das Probeteil ca 2 % Härter verwendet,
das wohl falsch war.

So gestern hatte ich mal ein Stündchen Zeit und konnte es nicht lassen.
Das Gipsmodell habe ich mit Farbe lackiert. nachdem es trocken war
fehlte mir natürlich das Trennmittel, aber auf der Packung steht die
Oberfläche muss trocken, staub- und fettfrei sein, also ordentlich Vaseline
drauf so das die Oberfläche richtig fettig ist.
Dann die Glasfaser rein und Harz drüber. Diesmal habe ich ca. 1 % Härter genommen.
Somit hatte ich so ca. 10 min Zeit. Dann das ganze noch einmal und ca. 2 h trocknen
lassen.
Danach der spannende Moment, das auslösen, die Form lies sich gut aus den Gips befreien
wobei sich auch der Lack löste.
Das Ergebnis, eine Hälfte ist recht gut geworden keine Lufteinlässe, kaum Unebenheiten,
kein kleben.
Bei der anderen Hälfte habe ich ein Fehler begangen indem ich erst das Harz aufgestrichen habe und dann
die Matte eingearbeitet. Dadurch habe ich einige Lufteinschlüsse und die Oberfläche weißt
ein paar Macken auf.
Im groben und ganzen bin ich aber zufrieden mit den Ergebnis.
Jetzt mal sehen wie die weitere Bearbeitung klappt und vor allen wie schwer das ganze wird.
Vorallen alles entfetten.
Der Rumpf soll einmal die Honey Bee schmücken.


Das ist schon Profimässig, erst einmal die Bastel Wastel Variante, dann schauen wir mal weiter.
Ich muss noch eine gute Adresse finden wo ich die ganzen Sachen kaufen kann, ich würde lieber in
einen Laden gehen als online zu bestellen.
Früher gab es mal so ein Laden für Boote da gab es die Sachen.
Das Material hatte ich noch alles. Bevor ich es Entsorge mache ich besser Experimente damit.

So Bilder folgen.

@Jk003 hast Du eigentlich einen speziellen Grund warum Du Deinen Rumpf aus Glasfaser herstellen möchtest? Stabilität, Preis oder was anderes? Da Du ja Erfahrung mit Tiefziehen hast, warum nicht damit? Ist doch ein sauberes Arbeiten und Stabilität kommt mit der Folienstärke und Form.

Ein spezieller Grund gibt es nicht, ich habe beim Aufräumen das Harz entdeckt und dachte mir bevor ich es wegschmeiße
experimentiere ich ein wenig.
Das Tieferziehen gebe ich aber nicht auf, es macht mir einfach zufiel Spaß ein Holzmodell zu formen und dann
den Rumpf zu gestalten.

Hallo,

so die ersten Ergebnisse.
Allerdings alles andere als gut.
Die Vorbereitungen :



Das erste Teil :



und die nächsten Teile.



Aus der Ferne betrachtet sehen diese sogar recht brauchbar aus.
Aus der Form habe ich diese auch schon geholt und
bin gerade dabei diese zu bearbeiten.
Leider ist die Kamera defekt also Bilder müssen warten.

Zwischenfazit :

Ohne die speziellen Mittel wie Trennwachs und Trennlack ist es nicht
so gut. Diese beiden Mittel braucht man.
Gute Glasfasermatte ist auch von Nöten, das Vlies was ich benutze ist nicht so gut.
Bis jetzt bin ich nicht überzeugt.

Hallo,

Das Ergebnis ist eher ernüchtern.
Die Außenhaut ist nicht gerade glatt, vom gewicht ist der Rumpf jetzt schon sehr schwer.
Es muss noch gespachtelt und Lackiert werden somit kommt noch mal zusätzliches Gewicht bei.

Fazit ist das man bei der Herstellung nicht auf den Cent schauen darf.
Aber aus Misserfolg lernt man eine Menge.
Ohne richtige Mittel bringt es nichts.
Das heißt für die Gussform sollte man keinen normalen Gips verwenden sondern
richtigen Abformgips oder Abformmasse.
Will man mehr als einen Rumpf herstellen dann ist eine Form aus Gips nicht
zu empfehlen.
Die Gipsform muss ordentlich mit Grundwachs und Trennlack behandelt werden.
Als nächstes sollte eine Schicht aus Galecoad aufgebracht werden um eine Glatte
Außenhaut zu erhalten.
Erst jetzt erfolgt das eigentliche Laminieren hierzu ein Glasfaser Gewebe verwenden.
Vergleiche ich das mit dem Vakuum Verfahren dann steht mein Favorit fest.
Bei diesen Verfahren ist zwar die Vorarbeit am Urmodell größer aber die restliche
Bearbeitung einfacher und auch sauberer.
Vom Preis brauchen wir gar nicht reden.
Mal als Übersicht.
Grundwachs ca. 6 € (200 ml) Trennlack 6 € (200ml) Galecoad ca 12 € (1 l)
Harz Poliy ca 10 € (1 l ) Epox ca 16 € (1l) Glassfaser ca 5 € (1 m²).
O.K. mit dieser Menge kann man mehrere Rümpfe herstellen.
Allerdings liegt die Lagerdauer bei ca. 12 Monaten.

Hallo,

der Rumpf ist jetzt grob vorgearbeitet, das Gewicht ca. 250 g.
Absolut zu viel. Daher habe ich beschlossen keine weitere Arbeit
mehr in den Rumpf zu stecken.
Wenn jetzt noch Spachtel und Farbe dabei kommt bin ich leicht und
locker über 300 g. Ich glaube nicht das der Honey Bee dieses Gewicht
tragen kann.

Aber allen in allen eine recht gute Erfahrung.
Mit den richtigen Mitteln kann man bestimmt gute Ergebnisse erzielen.

Daher will ich niemanden entmutigen vielleicht mal selber Erfahrungen
zu sammeln.