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 Walkera E-Eyes 
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Registriert: Samstag 1. Mai 2010, 08:06
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Beitrag Walkera E-Eyes
Der Walkera E-Eyes war mein erster Flächenflieger und so hart wie das klingt, ausser dass er recht billig zu haben ist kann ich nicht viel gutes über ihn berichten.

Bild

Spannweite ca 1400mm, Länge ca 915 mm, die Tragflächen lassen sich zum Transport abnehmen und teilen. In Tragflächen und Höhenruder sind Verstärkungen als GFK mit eingeschäumt. Im Rumpf sind Längsversteifungen aus Kohlfaserstreifen eingeklebt.

Das Rumpfkonzept als Hochdecker mit den hochgezogenen Flügelenden kennzeichnet ihn als Einsteigerflieger, der sich gutmütig verhalten soll und speziell um die Längsachse selbst stabilisieren. Es gibt zahlreiche ähnliche Flugzeuge am Markt.

Im Angebot bekommt man ihn zum "Schnäppchenpreis" mit etwas Glück für unter 90 Eur. Dafür bekommt man den vormontierten Flieger incl 4 Servos (Höhenruder, Seitenruder, 2 * Querruder) BL-Motor mit Steller und einem 2S-1500 mAh Akku. Für das Geld bekommt beim Wettbewerb u. U. nicht mal den Bausatz und die Elektroteile. Ein Empfänger liegt nicht im Paket, der Zusammenbau beschränkt sich auf Einkleben des Höhenruders, Montage der Ruderhörner und Aufkleben vom Dekor. Das ist alles schnell getan. Der E-Eyes ist allerdings auch ein umgelabelter FMS Easy-Trainer 1280.

Der E-Eyes wird von Walkera in verschiedenen Varianten angeboten und ist als FPV-Flugzeug angedacht. als Zubehör gibt es ein einfaches 2-Servo-Schwenkgestell für eine Kamera (vorzugsweise die Walkera DV-04), Videosender und allerlei anderen Kram. Das Topmodell der Reihe hat einen Flightcontroller mit GPS-Empfänger an Board und versucht sogar automatisch zu landen. Angeblich klappt das sogar recht gut, wobei der Flieger natürlich keine Hinderniserkennung hat und darum z Bsp Bäumen nicht ausweichen kann.

In der Nase sieht es dann so aus:
Bild
und schon geht das Elend mit dem Flugzeug los. Mir konnte noch keiner erklären welchen sinnvollen Grund es dafür gibt bei einem Hochdecker die Servo für Höhen- bzw Seitenruder ins Cockpit zu setzen. Andere Hersteller setzen die unter die Tragflächen seitlich in den Rumpf. Das sitzen sie nahe am Schwerpunkt und stören niemanden. So aber wird das Cockpit nur unnötig eng, den beiliegenen 2S-1500mAh-Akku kann zum Einstellen des Schwerpunkt nur mit Mühe unterhalb der Servo durchschieben ohne ständig Gefahr zulaufen, dass sie Kabel im Servogestänge verhacken. Wenn es jetzt wenigsten Linearservo wären, dann wäre etwas mehr Platz, aber so? Ich versteh's nicht. 3:[

Mit dem 2S-Akku ist der E-Eyes mehr als knapp motorisiert. Da trifft es sich dann wirklich gut, dass man das Flughalten nur als hochgradig nervös bezeichnen kann. Mit Vollgas muss man ihn mit dem Höhenruder am übermässigen Steigen mit anschliesendem Strömungsabriss wegen mangelnder Geschwindigkeit hindern, mit Halbgas geht es einigermassen mit neutralen Rudern, nimmt man Gas weg und will segeln, dann wirft er quasi den Anker und wird so langsam, dass speziell das Seitenruder nicht mehr ausreichend angeströmt und wirkungslos wird, da hilft dann nur noch das Querruder. Das macht die Sache für den Anfänger sehr entspannend und der erste Crash lässt nicht lange auf sich warten :( Weil also Segeln nicht wirklich möglich ist, fliegt man ständig mit Halb- bis Vollgas und der Akku gibt nach ca 7 - 8 min auf.

Grundsätzlich sind bei den meisten Fliegern aus Elapor Crashs nicht so das grosse Problem. Es federt einen ganze Menge weg und Wasserdampf, Kleber (Zacki) und Aktivator repariren selbst grössere Rumpfschäden meist recht folgenarm. Weil aber die Servos im Deformationsbereich sitzen stimmen nach einem Crash (die hat man mit dem E-Eyes leider recht viele) die Gestängelangen nicht mehr und damit die Nullpunkte der Ruder und man darf lustig jedes mal nachstellen. Anfängergerecht ist was anderes.

Irgendwann wird nach diversen Stecklandungen die Nase so weich, das man dan doch auch zwischen den Servo genug Platz für einen 3S-1800mAh-Akku bekommt, das klappt so gerade mit den darüber verlaufenden Servohörner, ein 3S-2200mAh-akku ist aber definitiv zu dick. Mit dem 3S-Akku bekommt der Motor dann endlich genug Dampf und das zusätzliche Gewicht in der Nase macht ihn etwas ruhiger, nervös bleibt er aber immer noch, das bestätigen auch erfahrene Piloten. Die Flugzeit liegt dann bei ca 10 - 11 Min, was in Anbetracht der anstrengenden Kampfknüppelei auch ausreichend ist.

Die Crashs haben aber auch noch eine andere unangenehme Folge, die oben erwähnten Kohlefaserstreifen im Rumpf lösen sich aus der Klebung, ebenso wie die Rohre der Ruderantriebe für Höhe und Seite. Das nimmt dem Rumpf die Längsteife und Steuerung wird auch nicht gerade präziser. Leider sind die Klebungen kaum zugänglich und lassen sich nur notdürftig bis zum übernächsten Crash wieder einkleben.

Insgesamt kann ich, auch wenn andere Quellen gerne mal was anderes schreiben, dem Anfänger ohne Begleitung eines erfahrenen Piloten vom E-Eyes nur abraten.


Samstag 16. August 2014, 18:33
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