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 Hobbyking Bix3 
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Beitrag Hobbyking Bix3
Schon zu der Zeit, in der der Skipper den Weg zu mir fand, erreichte mich auch ein Bix3, die Teilnehmer der HC X haben ihn in der "Autofahrvariante" persönlich erlebt.

Der Bix3 ist der jüngste Spross der Bixlerfamilie beim King. Die ersten beiden kenne ich nicht, der dritte trumpft zunächst mal mit einer beeindruckend Ausstattungsliste auf, 4-Achs-Modell, zusätzliche Landeklappen, demontables Radfahrwerk mit gelenktem Heckspornrad, zusätzlich zur Cockpithaube liegt ein Holzmodul zur Montage von FPV-Ausrüstung nach eigener Wahl, das Nasenstück lässt aus dem Rumpf entnehmen und macht so Platz für eine im Bug montierte Kamera. Hört sich alles recht toll an, zumal die Bixlerserie bisher keinen schlechten Ruf hat.

Soweit so gut. Der Flieger wird vormontiert geliefert, die Schaniere und andere Beschlagteile für die Landklappen liegen bei, die Servos nicht, das Handbuch schweigt sich zur Montage und Einstellung aus.

Empfohlen für den Flug wird ein Akku 3S-2200mAh, das ist gut, die finden sich in vielen Akkukoffern und sind recht preiswert. Der Motor hat 1400kv. Jetzt darf man darüber spekulieren, ob der Hinweis im Handbuch, man solle nicht mehr als 20 Sekunden mit Vollgas fliegen dem Motörchen an dem 8*4-Prob geschuldet ist, der bei Vollgas ca 250 W und 21A zieht, oder dem nicht programmierbaren 20A-Regler, grenzwertig ist das alle Male.

Den Schwerpunkt gibt HK an, will man den hinbekommen und nur die normale Kanzel einsetzen, gehören in den Bug zusätzlich ca 25 gr Ballast, davon steht natürlich nix Handbuch. Lässt man das Radfahrwerk weg, dann dürfen gleich ca 75 gr Ballast in die Spitze. Hinweise? Viel Spass beim Suchen.

Anderseits, HK hat die Option "Betrieb ohne Fahrwerk" in seinem Design auch nur halbherzig verfolgt. Das Hauptfahrwerk lässt sich sehr einfach auch aus Rumpf entfernen, aber der Hecksporn leider gar nicht. HK sieht vor, dass man Höhen- und Seitenleitwerk zu einem Teil zusammenklebt und dann in das Heck des Rumpfes einklebt. Nur, damit hat man sich dann den Zugang zu der Verschraubung des Heckrades verbaut. Um das Heckrad trotzdem abnehmen zu können, habe ich mir einen Klettbandbefestigung für das Leitwerk gebaut. Tut seinen Dienst.

Solche Feinheiten machen den Bix3 aber nicht wirklich einsteigergeeignet obwohl er von seinen Design her das eigentlich sein könnte. Was aber wirklich eher tödlich ist, ist seine hoffnungslose Untermotorisierung. An einem windstillen Tag hat man selbst bei Vollgas einen Steigwinkel von gefühlten max 25 - 30°, wer mehr will darf das Abfangen bei Strömungsabriss üben, dabei nimmt er zwar meist nur noch relativ anfängergerecht nur die Nase runter, aber mangels Propellerschub wird das Abfangen in Bodennähe immer mehr als knapp. Segeln kann er einigermassen, aber der Easystar kann es besser, Das Höhenruder reagiert dann noch eingermassen, aber SEitenruder und Querruder funktionieren nur noch im Team, dann aber heftig. Der Propeller dreht deutlich hörbar in der Luftströmung weiter. Warum keine Klapppropeller und ein Steller mit Motorbremse??? An einem windstillen Tag ist Platzrunden in 3 m Höhe mit sanften Querruderbefehlen ohne grossen Höhenverlust / etwas Höhenrundekorrekturen mit leichten Motorschub gut möglich. Aber auch nur bei Windstille. Bewegt der Wind einen Grashalm ist schnell vorbei mit dem gemütlichen Cruisen.

Was HK da jetzt abgeliefert? Vom Ansatz her sollte das ein FPV-Flieger werden. Im Rumpf ist massig Platz und im Grunde soll man das Blei durch FPV-Technik ersetzen. Aber wenn ich schon mit der Kanzel ca 25 gr zu laden kann, lässt man das Fahrwerk mit seinen süssen kleinen Rädchen weg sogar 75 gr, warum ist das dass Teil dann so untermotorisiert, dass es nur als Schönstwetterflieger zu gebrauchen ist? Ist da der Spagat zwischen Motorleistung, deswegen grösserem Akku und Zuladung nicht gelungen? Vielleicht sind meine Vorüberlegungen falsch? FPV, speziell mit Brille (nein, ich habe keine) ist ein tolles Erlebnis. In anderen Gegenden der Welt darf mit höheren Sendeleistungen als in der EU fliegen, da sind Ausflüge ausserhalb der Sichtgrenze ohne weiteres möglich, das dauert was länger, also braucht der Flieger ordentlich Reichweite und die erreiche ich am preiswertesten, wenn das Flugzeug ordentlich segeln kann. In der EU darf ich zwar nur mit 25mW senden und habe damit nur bei sehr sorgfältige Komponentenwahl Reichweiten um ca 800 m aber selbst wenn ich nur 500 m schaffe, dann will ich doch trotzdem länger als nur 10 min in der Luft bleiben und so ein interessantes Flugerlebnis haben. Das bekomme ich nach meinen ersten Eindrücken mit dem Bix3 nicht hin.

Update 1:

Als Verzweiflungstat habe ich den Bix3 dann heute mal mit einen 8*6 statt dem originalen 8*4 Prop ausgerüstet. Das wirkt Wunder. Die Motorleistung bei Vollgas steigt auf 350 W, der Strom auf 30 A. Da ersetze ich den 20 A Steller durch einen 40A-Typ und fahre zur Wiese. Da war heute viel zu viel los, aber man will ja testen. Der Start hat mächtig Schub, die Platzrunden gelingen gut, der Steigwinkel stimmt auch jetzt auch besser, langsam fliegen kann er auch noch. Oh Wunder, sollte der Vogel doch noch Spass machen können?

Update 2:

Am nächsten Termin war keiner an der Wiese, dafür ein bissel mehr Wind und so konnte ich ihn mal was quälen. Mit dem 8*6 Prop geht er recht gut, aber der Motor ruft laut nach einem Akku mit hoher C-Rate, aber immerhin wird der Motor nicht mal leicht warm.

Experimentiert man dann in Bodennähe ein wenig mit den Landeklappen, findet man dann auch den Punkt (bei ca 25 %) an dem der Bix3 so langsam wird, dass der Motor stehen bleibt und er bei etwas Gegenwind brav ins Gras plumpst. Und wieder kommt die Frage in mir hoch, warum hat HK den Bix3 nicht mit mehr Schub ausstattetet?

Update 3:
Er durfte dann mal bei böigen 3 Windstärken raus, guter Drachenwind hätte ich früher gesagt. Dem Xeno ist der Wind weitestgehend egal, der Bix3 kämpft "tapfer" dagegen an, dreht sich im Segelflug krampfhaft in Windrichtung und schaukelt sich dann die Lüfte, wäre da eine Kamera drauf, der FPV-ler würde seekrank werden. Mit Motorschub bleibt er etwas spurstabiler aber jede noch so kleine Turbolenz aus einem der Bäume schüttelt ihn herzhaft durch. Beim Rückflug von der letzten Platzrunde erwischt ihn dann in Bodennähe eine herzhafte Böen und drückt ihn mit einer sauberen Stecklandung in die Wiese. Ich habe die Reste zusammengesucht, das Cockpit hat ganz gut gelitten, die Hauptfahrwerksaufnahme auch, eine der Landeklappen ist auch angeknackst. Das sieht auf den ersten Blick alles reparabel aus, nur leider Frage ich mich fast "Warum überhaupt?".

Ich habe noch keine Flugdiziplin gefunden, in der der Bix3 sich leistungsmässig von meinen anderen Flugzeugen absetzt. Im Originalsetup ist er bestenfalls bei Schönstwetter zu gebrauchen, für mehr reicht die Motorleistung nicht aus. Mit dem anderen Prop geht es dann besser, aber die Mängel im aerodynamischen Design lassen weiterhin nur nahezu windstilles Schönwetter zu. Nur bei dem Wetter kann man besser einen Motorsegler a la Easyglider oder Radian fliegen, die können dann auch die Thermik nutzen. Wenn windiger wird, schlägt dann eher die Stunde des Xeno.

Blieben noch solche Gimmicks wie Radfahrwerk und Landeklappen. Tja, das sind Gimmicks die man mal einsetzen kann, aber Pokale gewinnt man damit nicht. Mal schauen ob der Bix3 beim nächsten Mal zur Reparatur oder zum Ausschlachten in der Werkstatt steht. Im Moment sind die Chancen für Ausschlachten grösser.


Dienstag 9. Juni 2015, 20:39
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Beitrag Re: Hobbyking Bix3
Hallöle!


Sorry wenn ich mich hier einmische,aber die Bix3 gehört eigentlich nicht zu den "Bixlern" denn an diesem Modell hatte Josh Bixler von "Flight Test" keinen Anteil mehr und deswegen hat HK auch keine Rechte den original Namen "Bixler" zu verwenden.

Warum und wieso es da Zerwürfnisse gab weiß ich leider auch nicht,aber seit der Bixler 2 wird "Flight Test" auch nicht mehr von HK gesponsored...

Nur meine 2 Cent dazu...


Gruß...Nico

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Samstag 29. August 2015, 09:03
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Beitrag Re: Hobbyking Bix3
Es mag sein, dass passend zur Con der Bix3 in der "Autofahrvariante" wieder aufersteht, bis dieser wieder fliegen wird, muss noch viel Wasser den Fluss runterfliessen und selbst dann halte ich das für eher unwahrscheinlich. Andere sind mit diese Möhre besser zufrieden, ich halte das Teil weiterhin für eine Fehlkonstruktion, die eine eierlegenden Wollmilchsau werden sollte aber nur eine lahme Ente wurde.


Samstag 29. August 2015, 22:19
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